Menden. . Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe (SPD) fällt für mehrere Monate aus. Sein Vertreter wurde schon als neuer Bürgermeister bezeichnet.

So schnell kann man befördert werden: Der Fröndenberger „Bürgermeister Günter Freck“ sei als Gast eingeladen, hieß es in einer Veranstaltungsankündigung der CDU. Das war kein Fehler, sondern Absicht. Weil Amtsinhaber Friedrich-Wilhelm Rebbe außer Gefecht gesetzt ist, vertritt ihn Freck jetzt über mehrere Monate. Mit einem Aufstieg (wie von der CDU vermutet) sei das aber nicht verbunden, betont der Erste Beigeordnete: Ich werde mir dieses Amt nicht anmaßen.“

Dennoch: Freck ist jetzt derjenige, der im Rathaus die Entscheidungen trifft. Er ist Personalchef, leitet und vertritt die Arbeit der Stadtverwaltung nach außen. Man dürfe sich das aber nicht so vorstellen, dass er jetzt als Einzelkämpfer an der Stadtspitze durchregiere, betont Freck. Wenn es um schwierige Entscheidungen gehe, suche er ohnehin den Kontakt zu Friedrich-Wilhelm Rebbe. „Ich telefoniere häufig mit dem Bürgermeister“, sagt der 55-jährige Verwaltungsfachmann aus Werl. Die Teamarbeit habe sich seit Jahren bewährt.

Rebbe, der in direkter Wahl zum Stadtoberhaupt gewählt wurde, ist seit Mitte Februar krankgeschrieben. Bis zur Rückkehr kann es noch einige Wochen dauern. Rebbe hat sich einer geplanten Operation unterzogen. Zum Termin der Rückkehr will Freck nichts sagen: „Das wäre rein spekulativ.“

Vorübergehend anderer Kämmerer

„Im Moment ist das noch wie zu Urlaubszeiten“, sagt Freck, der selbst 2011 vom Stadtrat zum Ersten Beigeordneten und damit automatisch zum Vertreter des Bürgermeisters gewählt wurde. „Wir haben funktionierende Teams im Fachbereich des Bürgermeisters.“ Die Repräsentationsaufgaben übernehmen außerdem die ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen Monika Kostorz (SPD) und Ute Gerling (CDU). „Bei diesen beiden sind die Aufgaben gut aufgehoben“, sagt Freck.

Was außerhalb des Rathauses kaum auffiel: Hinter den Kulissen sorgte der Ausfall des Bürgermeisters für vorübergehende Umstrukturierungen. Freck gab sein Amt als Kämmerer vorübergehend ab, um in keinen Interessenskonflikt zu geraten. Der Stadtrat musste deshalb extra beschließen, dass Peter Holterhöfer vorübergehend zum Kämmerer aufsteigt. Wenn Rebbe wieder zurückkehrt, wird Freck wieder Kämmerer und Holterhöfer wieder Abteilungsleiter Finanzen. Und was ist, wenn jetzt auch Günter Freck mal ausfallen sollte? Auch für diesen Fall sei vorgesorgt, erklärt Freck. Dann wäre Christoph Börger als Fachbereichsleiter Bürgerservice vorübergehend an der Stadtspitze. Allerdings auch nur als Vertreter – und nicht als der neue „Herr Bürgermeister“.