Fröndenberg/Unna. . Die schlechte Nachricht: Für Dorfsheriff Theo Beiske gibt es keinen Nachfolger. Die gute: Stadt und Kreis bieten eine Ersatzlösung.
Er war das Gesicht der Polizei in Fröndenberg: immer sichtbar, so schien es, immer präsent. Das ist bald vorbei. Ende des Monats geht Theo Beiske (61) in Ruhestand. Die schlechte Nachricht: Es gibt keinen Nachfolger. Die gute Nachricht: Es gibt eine Lösung. Wie sieht sie aus?
Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe machte keinen Hehl daraus, dass er die Stelle des dritten Bezirksbeamten gern nachbesetzt hätte. Bereits im April hatte er Landrat Michael Makiolla per Brief darum gebeten.
Beinahe, fügte Kreispolizei-Chef Hans Volkmann hinzu, hätte es sogar geklappt –, aber eben nur beinahe. Die Stellenbesetzung war kompliziert: Es kam lediglich ein eingeschränkt dienstfähiger Kollege in Frage – und der sagte kurzfristig ab. Umgekehrt wollte die Kreispolizei keinen voll einsätzfähigen Beamten nach Fröndenberg schicken. „Wir haben eine dünne Personaldecke“, sagte Makiolla, „und da brauchen wir jeden Mann für die Nachtschicht. Da setzen wir klare Prioritäten.“
Ein Bezirkspolizist für 10 000 Einwohner
Dennoch, betonten Rebbe und Makiolla, müsse sich in Fröndenberg niemand um die öffentliche Sicherheit sorgen.
Zwei Bezirksbeamte für Fröndenberg: Das entspricht dem Landessoll. Vorgeschrieben ist ein Polizist auf 10 000 Einwohner. Fröndenberg zählt 21 000 Bürger. Gleichwohl wollen Stadt und Kreis dafür sorgen, dass Bürger nicht nur sicher sind, sondern sich auch sicher fühlen.
Verstärkte Präsenz von Streifenwagen
1. In Fröndenberg fahren künftig noch häufiger als bisher Streifenwagen. Dabei wird das Soll schon jetzt um das Dreifache übertroffen. Das liegt kreisweit in den ersten neun Monaten eines Jahres bei 229 Stunden. Tatsächlich waren Polizeiwagen dieses Jahr bis Ende September in Fröndenberg 741 Stunden im Einsatz. „Die Streifenwagen sollen an Tagen mit publikumswirksamen Veranstaltungen vor Ort sein“, sagte Makiolla, „etwa an Markttagen.“ Geplant ist, dass die Beamten an diesen Tagen mindestens 20 Minuten als Fußstreife unterwegs sind. Die verstärkte Präsenz von Streifenwagen dürfte eine weitere positive Wirkung haben. Die Polizei ist noch schneller vor Ort als bisher. Derzeit dauert es zehn Minuten, bis Polizeibeamte an einem Tatort in Fröndenberg sind, wenn sie mit einem Dienstfahrzeug im Stadtgebiet unterwegs sind.
Mehr Ordnungspartnerschaft
2. Eine weitere Maßnahme zur Stärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls ist die sogenannte Ordnungspartnerschaft. Polizisten und Mitarbeiter des Ordnungsamtes gehen gemeinsam auf Streife. Ein Konzept wird erarbeitet. Schon jetzt sei das Ordnungsamt zuständig für den Kampf gegen Ruhestörung, hieß es. Rebbe sagte, bereits jetzt bestehe eine Bereitschaft für nächtliche Einsatzen – gerade an Wochenenden im Sommer.