Fröndenberg/Menden. . Die Explosion des Sparkassen-Geldautomaten in Ardey erschütterte nicht nur den Stadtteil. Sie gibt auch den Banken in der Umgebung zu denken.
Die Explosion des Sparkassen-Geldautomaten Ende Februar erschütterte nicht nur den Stadtteil Ardey, sondern gibt auch den Banken in der Umgebung zu denken. Auch einen Monat nach der Tat hat die Polizei noch keine Hinweise auf die Täter.
In der Nacht zum 27. Februar hatten die Kriminellen mit einem Gasgemisch den Geldautomaten in die Luft gejagt.
Anschließend sahen Zeugen die Täter auf einem Motorroller mit dunkler Farbe flüchten. Drei Wochen später, in der Nacht zum 18. März, ereignete sich ein ähnliches Schauspiel in Neuenrade. Tatort war diesmal ein Commerzbank-Geldautomat. Die Kriminellen scheiterten, weil das Gasgemisch nicht explodierte. Die Täter flüchteten auch hier laut Augenzeugenberichten auf einem dunkelfarbigen Motorroller.
Aufarbeitungen laufen
„Es wird noch ermittelt“, sagt Polizei-Sprecher Thomas Röwekamp. Auch wenn der Verdacht naheliegt: Einen konkreten Zusammenhang mit der Tat in Neuenrade will der Sprecher der Kreispolizei Unna nicht bestätigen.
Auch die Sparkasse Fröndenberg ist nach wie vor mit der Aufarbeitung der Geschehnisse in Ardey beschäftigt. Auf Nachfrage der WP erklärte die Vorstandsvorsitzende Petra Otte, dass es „noch Gespräche mit Sachverständigen“ gebe. Die kleine Sparkassenfiliale ist weiter geschlossen.
Wer sein Geld abheben will, stößt weiter auf rot-weißes Flatterband und einen Hinweis der Kriminalpolizei. Zur Reparatur der Schäden äußert sich die Sparkasse auf Nachfrage nicht.
Aus den Auflistungen der Bankautomat-Sprengungen des Landeskriminalamtes geht hervor, dass die Zahl der Taten im Vergleich zum Vorjahr rasant angestiegen ist: Gab es bis zum 31. März 2015 bloß vier versuchte oder erfolgreiche Sprengungen, so sind es im selben Zeitraum dieses Jahres bereits 31.
Das Landeskriminalamt arbeitet mit der Kreispolizei zusammen und steht auch im Kontakt mit den Banken. Die Düsseldorfer Experten geben vor allem Handlungsempfehlungen zu den Sicherheitsvorkehrungen und Schutz vor Überfällen.
Der rasante Anstieg der Vorfälle gibt auch den Banken in Menden zu denken, obwohl sich dort bislang noch kein Überfall ereignete. Die Geldinstitute treffen Vorkehrungen, um sich besser vor möglichen Überfällen zu schützen. Die Mendener Bank hat bereits ihre SB-Stelle im Lahrfeld geschlossen – und auch „weitere Maßnahmen sind in Planung“, verrät der stellvertretende Leiter der Marketingabteilung Dieter Linde. Doch die Ausarbeitungen seien noch nicht „spruchreif“.
Auch die Märkische Bank hat laut Vorstandschef Hermann Backhaus schon einige Maßnahmen zum Schutz der Filialen getroffen. Um welche es sich dabei genau handelt, will er nicht sagen. Er wolle mögliche Täter nicht auch noch warnen. Eine Schließung von Geschäftsstellen komme für ihn aber zurzeit nicht in Betracht.
Das sieht auch Sparkassenvorstand Christian Wingendorf von der Sparkasse Märkisches Sauerland mit Filialen in Menden so: Geschäftsstellenschließungen seien „derzeit nicht geplant“.