Gevelsberg. .

Mit einem legendären Abend öffnete die Gevelsberger Kult-Disco RPL Freitagnacht nach fünf Monaten Pause wieder ihre Pforten. Es folgte am Samstag die 80er Party, die so viele Menschen an die Kölner Straße lockte, dass Besitzer Thomas Brebeck die Menschen sogar vor der Tür warten lassen musste, weil das Rockpommelsland aus allen Nähten platzte.

Samstagmorgen 5 Uhr: Die Sonne zeigt ihr erstes zartes Rot am Horizont, in der Disco flackert das Licht auf und auch die meisten verbliebenen Gäste haben ein glückliches Leuchten in den Augen. Nach einer rauschenden Nacht im Gedenken an den verstorbenen vorherigen Besitzer Armin Becker haben sie getanzt, getrunken und gefeiert und sich der kollektiven Freude hingegeben, dass der Gevelsberger Kult nach fünf Monaten aus dem Dornröschenschlaf erweckt wurde.

Weite Anreisen der Stammgäste

Blick in den Rückspiegel. Sieben Stunden zuvor – um Punkt 22 Uhr – öffnete Thomas Brebeck mit seinem Team die Türen. Eine Uhrzeit, zu der es sonst stets ruhig war. Diesmal ist es anders. Eineinhalb Stunden später ist bereits der Parkplatz voll, die Autos parken dicht an dicht an der Kölner Straße. Neben vielen EN-Kennzeichen und Nummernschildern aus Wuppertal und Hagen finden sich auch viele Exoten aus anderen Bundesländern. Denn etliche Stammgäste reisten von weit her an und wollten sich den ersten Abend unter neuer Regie im Gevelsberger Rock-Laden nicht entgehen lassen.

Drinnen herrscht beste Stimmung, der Laden füllte sich zunehmend. Am Ende des Abends werden im Durchlauf etwa 500 Gäste dort gewesen sein. Stephan Luszas sorgt für die Musik und lässt etliche alte Hits – viele Favoritenstücke Armin Beckers – durch die Anlage ballern. „Wir haben noch bis 17.30 Uhr gearbeitet. Das hat sich gelohnt. Ich kann mich nicht erinnern, dass es – außer Heiligabend – an einem Freitag mal so voll gewesen ist“, sagt er und legt den nächsten rockigen Gossenhauer auf.

Bier könnte kälter werden

Derweil hat auch das Tresenteam alle Hände voll zu tun, die durstigen Kehlen zu bedienen. Viel geändert hat sich nicht. Longdrinks und Flaschenbier gehen am Besten. Vielen ist das Bier zu warm – auch diese Tradition lebt weiter. Sie bleiben trotzdem und haben Spaß.

Wirt ist überwältigt

„Daran müssen wir noch arbeiten und wollen gerade, was die Temperatur der Getränke betrifft, noch nachbessern“, sagt Thomas Brebeck, dessen kühnste Träume am Eröffnungsabend übertroffen worden sind. Er geht kurz vor die Tür, um einmal durchzuschnaufen und frische Luft zu schnappen. Über den Parkplatz weht der Geruch von Frittenfett. Der kommt aus dem „Frittiersalon“, der frische Pommes anbietet. Nachtschwärmer mit dem zweiten und dritten Hunger greifen gern zu. „Bei den großen Veranstaltungen soll der Wagen in Zukunft möglichst regelmäßig hier stehen“, sagt Brebeck.

Für ihn selbst war das Wochenende überwältigend. Nach zwei Nächten fast ohne Schlaf, hat er den Sonntag dazu genutzt, die versäumten Stunden nachzuholen. Am späten Nachmittag war Thomas Brebeck dann wieder fit und immer noch beeindruckt von dem tollen Start in sein neues Leben als selbstständiger Wirt. „Ob im persönlichen Gespräch oder im Internet – wir haben ausschließlich lobende Worte dafür bekommen, dass wir den Laden fortführen.“ Vor allem der grandiose Zulauf zur 80er Party hat ihn schwer beeindruckt. Kurz nach Mitternacht war es derart voll im Rockpommelsland, dass die Türsteher erstmal dicht machen mussten, weil bereits so viele Menschen in der Disco feierten.

Freitag findet 1-Euro-Party statt

„Darauf achten wir natürlich ganz penibel. Schließlich müssen wir die gesetzlichen Brandschutzbestimmungen einhalten“, sagt Thomas Brebeck, der vor der Eröffnung, die Auflage hatte, den Notausgang zu verbreitern, was er und sein Team umgehend umsetzten.

Jetzt hat er erstmal Pause, denn weiter geht es im RPL erst am kommenden Wochenende. Freitagabend steht die kleine 1-Euro-Party auf dem Programm. Wieder wird es bis zum Sonnenaufgang gehen. Denn eines ist seit Jahren gleich: Um 5 Uhr geht das Licht an.