Ennepetal/Bagdad. . Ein 21-jähriger Ennepetaler soll einer der Selbstmordattentäter gewesen sein, die am 19. Juli in Bagdad mindestens 27 Menschen mit sich in den Tod gerissen haben. Unter dem Kampfnamen Abu Al-Kaakaa al-Almani soll er sich mit einem Auto selbst in die Luft gesprengt haben.

Die Staatsanwaltschaft in Dortmund ermittelt gegen einen 21-Jährigen aus Ennepetal wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat (Paragraf 98a Strafgesetzbuch). Dass der junge Mann unter dem „Kampfnamen“ Abu Al-Kaakaa al-Almani (der Deutsche) einer der beiden Selbstmordattentäter ist, die bei einer der schwersten Anschlagsserien in diesem Jahr am 19. Juli in der irakischen Hauptstadt Bagdad sich und mindestens 27 Menschen in die Luft gesprengt und mindestens 70 Menschen verletzt haben, bestätigte die Behörde nicht. Nach Informationen dieser Zeitung hat die Familie des jungen Mannes einen Anruf aus dem Irak mit einer Todesnachricht erhalten.

Zunächst Vermisstenmeldung

Den Ermittlungen soll eine Vermisstenmeldung vorangegangen sein. Auch das Auswärtige Amt, das Bundesamt für Verfassungsschutz, das Bundeskriminalamt und der Bundesnachrichtendienst konnten nicht bestätigen, dass es sich bei dem Selbstmord­attentäter tatsächlich um den 21 Jahre alten Ennepetaler handelt. „Wir können keine Angaben ­machen“, so der gleichlautende Hinweis auf fehlende gesicherte Erkenntnisse und die schwierige Nachrichtenlage im Nahen ­Osten. Die Behörden verweisen auf die Schwierigkeiten, verläss­liche Informationen aus dem Irak zu erhalten. Wie diese Zeitung erfuhr, soll sich die Gerüchtelage – im Internet und in sozialen ­Medien finden sich vage Hinweise – aber mittlerweile verdichtet haben.

Mit Wagen in Sammelstelle gefahren

Am 19. Juli waren in kürzester Zeit an mindestens fünf verschiedenen Orten in Bagdad Autobomben detoniert – in vornehmlich von Schiiten bewohnten Vierteln. Bei zwei Explosionen waren Selbstmordattentäter am Werk. Abu Al-Kaakaa al-Almani soll mit seinem Wagen in eine Sammelstelle für Soldaten, Polizisten und schiitische Freiwillige gefahren sein.

Die sunnitische Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) übernahm seinerzeit die Verantwortung für die Anschlagsserie.