Schwelm. .
Quasi in letzter Sekunde konnten sich am Sonntagnachmittag die Bewohner einer Wohnung an der Blücherstraße in Sicherheit bringen, in deren Küche überhitztes Öl einen Brand ausgelöst hatte.
Wie die Polizei später mitteilte, hatten die Bewohner Öl in einem Topf erhitzt, um darin Pommes zu frittieren. Offenbar hatten sie das Öl nicht im Auge behalten. Jedenfalls, so geht aus der Mitteilung der Feuerwehr hervor, brannte es plötzlich in der Küche der Wohnung im ersten Obergeschoss des Mehrfamilienhauses und die Bewohner hätten die Brandwohnung „quasi in letzter Sekunde verlassen“ und sich selber retten können.
Um 16.58 Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr ein. Als die Rettungskräfte an der Blücherstraße eintrafen, hatten alle Bewohner des Mehrfamilienhauses das dreieinhalbgeschossige Gebäude bereits verlassen.
Unter Atemschutz mit C-Rohr
Die Feuerwehr ging sofort unter schwerem Atemschutz vor und konnte das Feuer mit einem C-Rohr schnell löschen. Um eine Rauchausbreitung über das Treppenhaus so gut es geht zu verhindern, wurde in der Tür der Brandwohnung eine Art Vorhang als Rauchschutz angebracht. Anschließend wurde das Treppenhaus mit Hilfe eines Hochdrucklüfters rauchfrei gehalten.
Während der Angriffstrupp den Küchenbrand löschte, wurde die Wohnung darüber von einem zweiten Trupp kontrolliert. Vor dem Gebäude hatte die Wehr währenddessen die Drehleiter ausgefahren, um den Rettungskräften im Fall einer Gefahr eine weitere Fluchtmöglichkeit zu bieten. Nachdem das Feuer gelöscht war, wurde auch die Brandwohnung mit Hilfe des Hochdrucklüfters vom Rauch befreit.
An dem Einsatz unter Leitung von Stadtbrandinspektor Markus Kosch waren insgesamt 30 Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes beteiligt. Mit vor Ort waren die Ehrenamtlichen der Löschzüge Stadt und Winterberg und die Hauptamtlichen. Möglicherweise konnte der Brand so schnell unter Kontrolle gebracht werden, weil die Rettungskräfte in solcher Stärke anrücken konnten. „Das hat sicherlich damit zu tun, dass am Sonntag die meisten Freiwilligen nicht zur Arbeit mussten“, erklärte der Leiter der Schwelmer Feuerwehr Matthias Jansen im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Zahl sei aber auch Beleg der hohen Einsatzbereitschaft seiner Kameraden – selbst an den eigentlich freien Tagen.
Und doch: Möglicherweise hätte der Einsatz verhindert werden können, wenn die Bewohner vorab in ihre Sicherheit investiert hätten.
Keine Rauchmelder in der Wohnung
In der Wohnung waren keine Rauchmelder installiert, teilte die Feuerwehr in ihrem Bericht mit. „Leider“, hieß es. Denn: Rauchmelder „hätten die Bewohner viel früher auf den Brand aufmerksam gemacht und vor dem Feuer gewarnt“.
So ist die Brandwohnung nun vorübergehend unbewohnbar und muss rauch-saniert werden. Abgesehen davon kamen Personen und weitere Gebäudeteile nicht zu Schaden, teilte die Polizei mit.