Ennepetal. .

Vor 115 Jahren wurde die Baugenossenschaft Voerde gegründet und seit 2008 firmiert sie unter dem Namen „Die Voerder“. „Wir sind damit eine Marke“, sagte Geschäftsführer Achim Spannagel in der Mitgliederversammlung, „und in die Zukunft gewandt“. Wie wenig später Spannagels Vorstandskollege Henning Pohl berichtete, laufen die Planungen für ein neues wegweisendes Projekt auf Hochtouren. Am Breslauer Platz werde eine Wohnanlage für Betreutes Wohnen errichtet. An Demenz leidende Menschen sollen dort Wohnung und Betreuung finden.

Das Thema „Neue Wohnformen im Alter“ sei immer wieder ein Beratungspunkt in den Gremien, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende, der SPD-Fraktionschef im Rat der Stadt, Volker Rauleff. Zu den Wohnformen zählen betreute Wohngemeinschaften, Hausgemeinschaften und Betreutes Wohnen in einer Wohnanlage („Wohnen mit Service“).

Achim Spannagel betonte den Genossenschaftsgedanken. Dazu zählten auch soziale Dienstleistungen. Man kooperiere mit der FAN (Freie Alten- und Nachbarschaftshilfe). Spannagels Feststellung: „Ennepetal wird älter, ärmer, bunter und weniger.“

1333 Wohnungen bewirtschaftet

Der Genossenschaft gehe es um das soziale Miteinander. Sie sei ein wirtschaftlicher Faktor in der Stadt und bewirtschafte 1333 Wohnungen, vier gewerbliche Einheiten und 150 Stellplätze. Der Leerstand sei als gering zu bezeichnen. Die Genossenschaft habe mit 17,7 Millionen Euro eine Eigenkapitalquote von 52 Prozent. „Wir sind keine GmbH, die Gewinne erwirtschaften muss. Wir sind eine Genossenschaft“, betonte Achim Spannagel. Die Mitgliederzahl sei leicht angestiegen auf 1968 und damit stabil.

Vorstand Henning Pohl wagte einen Blick in die Zukunft und sprach von Wohntrends. Er geht davon aus, dass in etwa fünf Jahren die Wohnungen alle internetfähig seien. Die eigene Stromversorgung werde in Zukunft vom Dach kommen. Man kooperiere jetzt schon mit einer Energiegenossenschaft aus Wetter, die einige Genossenschaftshäuser mit Photovoltaikanlagen bestückt habe. „Bei der Energiewende sind wir dabei“, so Hennig Pohl.

Und beim „Leben im Quartier“, so Pohl weiter, gehe es um Pflege und Gesundheit. Nachbarschaftsförderung und Sozialmanagement – das seien Themen einer modernen Genossenschaft. Vermietung von E-Bikes und Tauschringe gehörten in der Zukunft dazu.

Dank an alle Mitarbeiter

Ralf Sondermann, der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, sagte den Mitgliedern: „Wir haben keine Beanstandungen.“ Aufsichtsratsvorsitzender Volker Rauleff meinte in seinem Schlusswort: „Es ist gute Arbeit geleistet worden. Wir sind auf einem gutem Wege.“ Rauleff dankte allen Mitarbeitern der Genossenschaft.

INFO:

Alle Mitglieder, die das Geschäftsguthaben in voller Höhe eingezahlt haben, erhalten eine Dividende von vier Prozent. Ausgeschüttet werden insgesamt 57 504 Euro.

Die Genossenschaft verzeichnet einen Bilanzgewinn von 260 339,41 Euro (Vorjahr: 56 328 Euro). Investiert wurden 414 571,22 Euro.

Den Vorstand bilden Achim Spannagel und Henning Pohl (beide hauptamtlich) sowie Oliver Teske. Wiedergewählt wurden die Aufsichtsratsmitglieder Ingold Schneider, Thomas Eckhardt und Rainer Peuser.