Schwelm. .
Manche Ecken in der Kreisstadt Schwelm sind schlimm zugemüllt. Immer wieder entsorgen Bürger alles mögliche – vom Bonbonpapier bis zum Kühlschrank – in der freien Natur. Diesem Dreck rücken die Schwelmer erneut zu Leibe. Am kommenden Samstag, 21. Juni, heißt es bereits zum fünften Mal „Schwelm putzt sich heraus.“ Eine Großreinemach-Aktion, die mittlerweile deutlich sichtbare Früchte trägt.
Bürgermeister Jochen Stobbe, die Einzelhändler, Vereine, Schulen und alle Schwelmer sollen nach Möglichkeit ihren Teil dazu beitragen, dass Schwelm sich von seiner schönsten Seite zeigt. Treffpunkt für alle freiwilligen Helfer ist am Samstag um 9.30 Uhr auf dem Wilhelmsplatz, von dort aus schwärmen die Putzkolonnen aus, bevor um 12 Uhr ein Dankeschön-Picknick auf dem Bürgerplatz zum Abschluss ansteht.
100 Tonnen Müll pro Jahr
Fest zugesagt haben bereits die Werbegemeinschaft Schwelm, der Vereinsring Linderhausen, der Hegering Schwelm, Mitglieder der Christlichen Gemeinde Bergstraße, Schüler des Märkischen Gymnasiums und der Grundschule Engelbertstraße, Horst Beckenhusen sowie Mitglieder von Schwelmer Parteien – auch wenn bei Letzteren noch nicht alle mit an Bord sind.
Etwa 100 Tonnen Müll sammeln die Technischen Betriebe Jahr für Jahr auf den Schwelmer Straßen während ihrer Routinereinigungen ein, wie Lars Seibel, Abteilungsleiter Straßenreinigung und Abfallwirtschaft, aufsummiert. Über das Jahr gesehen, sei ein kompletter Mann mit nichts anderem beschäftigt, außerdem entstünden der Kommune durch die Entsorgung jährliche Kosten in Höhe von ungefähr 190.000 Euro.
Der Kippenstummel, der Hundehaufen, der Kaffee-Becher, aber auch Elektrogroßgeräte landen trotzdem in großer Regelmäßigkeit auf den Straßen und in den Wäldern. „Gerade im Umfeld der Innenstadt, wo unsere Gäste von außerhalb parken, ist das eine denkbar schlechte Visitenkarte“, sagt Bürgermeister Jochen Stobbe. Dennoch: Der jährliche Turnus der Aktion macht sich deutlich bemerkbar.
André Kohlstadt, 1. Vorsitzender des Schwelmer Hegerings, der mit seinen Mannen stets die Grünanlagen um das Schloss Martfeld säubert, sowie Hans-Georg Müller, 1. Vorsitzender des Vereinsrings Linderhausen, der mit seinem Team im Ortsteil für Ordnung sorgt, können ein positives Lied davon singen. „Wir holen Jahr für Jahr weniger aus dem Gebüsch“, sagen die beiden unisono.
Vereine und Schulen gefordert
Auch unter den engagierten Schwelmern findet die Aktion stetig mehr Anklang. Haben aus eigenem Antrieb hinaus vor fünf Jahren gerade einmal ein Dutzend Kreisstädter zum Besen gegriffen, putzen mittlerweile mehr als 60 Bürger ihre Straßen und Wälder. „Das heißt aber nicht, dass diese Aktion nicht noch weitere Kreise ziehen soll“, sagt Bürgermeister Jochen Stobbe, der sich wünscht, dass insbesondere noch mehr Vereine und Schulen Teams stellen, die dazu beitragen, dass Schwelm im schönsten Licht erstrahlt.
Und auch jeder Einzelne ist aufgerufen, seinen Obolus zu leisten. Gab es während der vergangenen Jahre noch Kärtchen in die Briefkästen, die wegen besonders dreckiger Ecken ermahnten, werden diesmal lobende Worte für diejenigen verteilt, die vor oder während der Aktion „Schwelm putzt sich heraus“ auch vor der eigenen Haustüre kehren.