Gevelsberg.. Bis Ende der 70er Jahre wurde am Ennepebogen Strom produziert, Industrie prägte über Generationen die Fläche im Herzen Gevelsbergs. Doch das Kohlekraftwerk ist längst Geschichte und aus dem etwa 3,5 Hektar großen Grundstück ist nach über zehn Jahren Planung und Umgestaltung die „grüne Lunge der Stadt“ geworden.
So bezeichnete Bürgermeister Claus Jacobi den neuen Park am Ufer der Ennepe, der am Wochenende mit einem großen Fest eröffnet wurde und zukünftig ein Ort für die ganze Familie sein soll. Es war ein gelungener Festakt, einzig das Wetter spielte nicht mit. Und trotzdem ließen es sich viele Gevelsberger nicht nehmen, zu feiern.
Zwar regnete es immer wieder, und der irische Markt, der auf der Sparkassenterrasse aufgebaut war, wurde regelrecht vom Winde verweht. Einzig zwei tapfere Markthändler blieben, alle anderen bauten ab. Der Skaterwettbewerb fiel auch ins Wasser. Doch die 42 Teilnehmer der Highland Games ließen sich von dem schlechten Wetter nicht abschrecken und sorgten für ein Spektakel.
Neue Alltagsmenschen enthüllt
Die Zuschauer hatten viel Freude, den sieben Teams zuzuschauen, feuerten sie beim Baumstammwerfen, Fassrollen, Tauziehen oder Hinkelsteinstapeln an. Die Organisatoren Franz Wüstenberg und Tim Herbrig, die bei der Ausrichtung vom „Clan McLaren“ unterstützt wurden, waren zufrieden mit der Premiere der schottischen Spiele in der Stadt und versprachen, dass weitere solcher Veranstaltungen folgen sollen. Auch der irische Markt soll wieder kommen, dann aber bei besserem Wetter. Später standen die Beiden gemeinsam mit „The O’Reillys and the Paddyhats“ als Haupakt auf der Bühne am Ennepebogen, auf der es ab 15.30 Uhr irische und schottische Klänge zu hören gab.
Für die passende Verpflegung sorgte der Neue Gevelsberger Kulturverein, der 800 Bratwürste und 150 Nackensteaks dabei hatte, Jannis Kyriakopoulos, der Inhaber vom Alten Postwagen, verkaufte Gyros, das Team vom Café Kartenberg Kaffee und Kuchen, und am Stand von Feinkost Hedtstück gab es Wein, „auch wenn Glühwein vielleicht besser gewesen wäre“, so Sebastian Hedtstück, der es mit Humor nahm.
Auch die Besucher nahmen es gelassen und begutachteten ihren neuen Park. „Die Bürger dieser Stadt sollen ihn zukünftig bespielen“, sagte Jacobi. Eine Idee zur Gestaltung hatten bereits Biggi und Karl Walter Kaul sowie Liesel Laube vor Monaten. Am Samstag wurde ihr Vorschlag, einen Schlossgarten anzulegen, direkt in die Tat umgesetzt. Zukünftig können dort Paare ein Schloss als Zeichen ihrer Liebe anbringen. „Der Ennepebogen soll ein Raum zum Erleben sein“, so der Bürgermeister, der den Fluss erlebbar mache. Spielgeräte und Bolzplatz gibt es bereits, Platz für verschiedene Freizeitangebote ist noch genug vorhanden. Und auch die AVU hat an ihrem Umspannwerk für eine Verschönerung gesorgt. Zwei Alltagsmenschen der Künstlerin Christel Lechner sind seit Samstag zu sehen. Willi im Blaumann und Ben auf dem Balkon. Eine historische Aufnahme des alten Kohlekraftwerkes aus 1959 wird ebenfalls bald aufgestellt, als Erinnerung an die Zeit, in der der Ennepebogen noch eine ganz andere Bedeutung für die Stadt hatte.
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