Ennepetal. .
Die Beschulung der Roma-Kinder, deren Familien von Duisburg nach Hasperbach zogen, steht bei der Stadt Ennepetal nun ganz oben auf der Agenda. Ziel ist die Eingliederung in den Regelschulbetrieb. Die knifflige Frage ist nur: Wie schafft man das?
Die Kreisverwaltung legte im Kreisausschuss Anfang der Woche Zahlen dazu vor. Bei den Roma-Familien in Hasperbach leben aktuell 57 schulpflichtige Kinder. 32 im Grundschulalter und 25, die das Alter für eine weiterführende Schule haben. Einige von ihnen hätten bereits in Duisburg eine Schule besucht, erklärte Ennepetals Stadtsprecher Hans-Günther Adrian. „Sie zu beschulen, ist das einfachste.“
Sprachkurse bis Schuljahresbeginn
Anders könnte es mit den schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen aussehen, auf die das nicht zutrifft und die auch Sprachdefizite haben. Der Plan hier, so Adrian: Die Heranwachsenden in Sprachkursen bis zu Beginn des neuen Schuljahres möglichst fit zu machen für die Teilnahme am Regelschulbetrieb.
Offensichtlich setzt die Stadt dabei auch auf die Mithilfe des Duisburger Vereins „ZukunftsOrientierte Förderung“ (ZOF). Deren Mitarbeiter, die auch die Sprache der Roma und Sinti sprechen, kennen die Familien und wissen, bei welchen Kindern welche Defizite vorliegen. Wie Ennepetals Stadtsprecher erklärte, sei man gerade dabei, einen Raum für die ZOF-Mitarbeiter in Hasperbach zu finden.
Vom Tisch scheint damit die Lösung einer Integrationsklasse nur für die schulpflichtigen Roma-Kinder. In Duisburg habe es so etwas gegeben, im Ennepe-Ruhr-Kreis noch nie, so Adrian. Der Schulrat habe empfohlen, die Roma-Kinder in herkömmlichen Unterrichtsklassen zu beschulen und dafür zusätzlich Integrations-Lehrkräfte bereitzustellen.
Dass das in der überschaubaren Schullandschaft von Ennepetal eine große Herausforderung darstellt, wisse man, so Adrian. Daher werde es in Kürze ein Treffen von Schulverwaltung, Schulleitungen und Bürgermeister geben, bei dem genau darüber gesprochen werden soll.
Inzwischen komplett entfernt ist der Müll aus den und rund um die Mietshäuser, in denen die Roma-Familien leben. Die Zustände hatten für reichlich Gesprächsstoff gesorgt und heizten die Stimmung gegen die Roma an.
Aktuell sind 105 Roma gemeldet
Dazu stellte die Kreisverwaltung im jüngsten Kreisausschuss aber klar: Der Müll stammte nicht von den Roma, sondern von den Vormietern. Das hätte der Vermieter ausdrücklich bestätigt.
Aktuell sind 105 Roma in Ennepetal gemeldet, die von Duisburg nach Hasperbach umzogen. Vor zwei Wochen waren es 102. Nicht bewahrheitet hat sich damit – nach aktuellem Stand –, dass weitere 100 aus Duisburg rüberziehen wollen, wie zu hören war.