Schwelm. .

Die Sonne scheint, der frische Wind weht um die Nase und der Wald ruft. Für Lennart Kreimendahl, Benjamin Beck, Christoph Scheer und Christian Meueler ist es das Größte, wenn sie auf ihre Mountainbikes steigen und die Natur in der Schwelmer Umgebung erkunden.

Im November 2012 haben sich die Sportler aus Schwelm und Ennepetal zum Team „N8blind“ spontan zusammengefunden. Vornehmlich, um bei einem 24-Stunden-Rennen bei Osnabrück mitzumachen. Der erste große Wettkampferfolg spornte an. Von 48 Teams belegten sie damals Platz 11. Mittlerweile treffen sich die vier Sportler regelmäßig, um zu trainieren.

Tour hat etwa 30 Kilometer

„So ein 24-Stunden-Rennen ist schon etwas Besonderes“, sagt Benni. Runde um Runde wechseln sich die Fahrer dabei ab. Das Team, das nach 24-Stunden die meisten Runden absolviert hat, gewinnt. „Die Platzierung ist ein Riesenerfolg gewesen.“ Der 27-jährige Gesundheits – und Krankenpfleger Benni kommt ursprünglich vom Laufsport – bis hin zum Marathon ist er gelaufen. Lennart und Christian, die beide seit langem Mountainbike fahren, hatten gefragt, ob er nicht Lust hätte mitzumachen. Und er hatte. Berg rauf – Berg runter, über hügelige Pisten, bei jedem Wetter. Seinen heutigen freien Tag nutzt er natürlich auch, um zu fahren. Etwa 30 Kilometer hat so eine Tour für ihn. Manchmal geht es dabei darum, eine neue Strecke zu entdecken. Ein anderes Mal fahren die vier Jungs reine Trainingsrunden, um Kondition, Schnelligkeit und Technik zu verbessern. Auf Grund unterschiedlicher Arbeitszeiten schaffen sie es nur alle zwei Wochen als komplettes Team zu trainieren.

„Wenn sich vier Leute treffen, können sie sich gegenseitig gut pushen“, sagt Lennart. Er hat bereits an diesem Mittag seine Tour hinter sich. 27 Kilometer ist er durch die Wälder Schwelms gefahren – die Matschspritzer, die sich überall auf seiner Kleidung und in seinem Gesicht verteilen, belegen das eindeutig. „Ich war eigentlich nie ein Mannschaftssportler, dafür aber ein Schrauber und Bastler“, verrät der 26-jährige Student. Ihn begeistert die technische Seite des Sports – auch wenn es ein teurer Spaß ist, wie die vier Sportler versichern. „An dem Bike muss immer was gemacht werden. Vor allem, damit es leichter wird“, sagt Lennart. Ihn hat vor längerem Christian zum Mountainbiken gebracht. Seitdem sind beide gerne unterwegs, um Touren zu testen und neue Wege zu entdecken.

Neues Angebot geplant

Diese wollen sie demnächst den Rad-Fans im Kreis näher bringen. „Schwelm bietet geeignete Wege in alle Richtungen, am schönsten ist der S-Wanderweg rund um die Stadt“, sagt der 31-jährige Fahrlehrer Christian. Es gebe hier schon Gruppen, die sich ganz lose zum Fahren treffen würden. „Eine gemeinsame Tour mit zehn bis 15 Leuten wäre doch nett.“

Deshalb planen die Team-Kollegen gemeinsam mit dem Fahrradgeschäft Drahtesel Mountainbike-Fahrten an Wochenenden zu organisieren.

Auf die Frage hin, wie Wanderer auf den Waldwegen auf die Mountainbiker regieren, fasst Christoph kurz zusammen: „Wir können bremsen, und die Wanderer können einen halben Schritt zur Seite gehen.“ Wanderer, Hundehalter, Jogger, Mountainbiker – alle dürften die befestigten Wege im Wald gleichermaßen nutzen, es käme einfach auf die gegenseitige Rücksichtnahme an. „Aber es wird da immer zu Konflikten kommen“, so der 33-jährige Diplom-Ingenieur. Da müsse man durch.

Bald will das Team übrigens wieder verstärkt gemeinsam trainieren, denn N8blind ist bereits für das nächste 24-Stunden-Rennen bei Osnabrück gemeldet.