Ennepe-Ruhr. .

Kaum zu glauben bei den Mengen an Feuerwerksresten, die am Neujahrsmorgen auf den Straßen und Gärten im EN-Südkreis lagen: Aus Sicht der Polizei war es diesmal ein ganz ruhiger Jahreswechsel. Die Feuerwehr in Gevelsberg wird das anders sehen. Für sie fing 2014 alles andere als ruhig an.

Denn Punkt 00.00 Uhr war die Ruhe vorbei für die Blauröcke aus Gevelsberg. Da ging die Meldung ein, dass an der Hagener Straße ein Dachstuhl brennt. Daraufhin wurden neben der hauptamtlichen Wache alle drei Löschzüge der Feuerwehr Gevelsberg auch über Sirenen alarmiert.

Beim Eintreffen stellte sich heraus, dass ein Feuerwerkskörper auf einem Flachdach gebrannt hatte. Er wurde noch vor Eintreffen der Feuerwehr von Anwohnern gelöscht.

Doch es blieb hektisch für die Gevelsberger Feuerwehr. Nur fünf Minuten später folgte die Meldung: brennendes Buschwerk an der Haßlinghauser Straße. Aber auch dort war ein Eingreifen nicht mehr notwendig. Das Feuer war vor Eintreffen bereits gelöscht.

Doch es blieb unruhig: Um 00.12 Uhr wurde dann ein Kellerbrand an der Mittelstraße gemeldet. Beim Eintreffen stellte sich heraus, dass im rückwärtigen Bereich eines Wohn- und Geschäftshauses die Fassade Feuer gefangen hatte. Nach Angaben der Polizei waren Böller in Müllsäcke geraten und hatten diese in Brand gesteckt.

Die Feuerwehr musste Teile der Außenverkleidung entfernen und Glutnester ablöschen. Um die Lage besser einschätzen zu können, wurde die Fassade dann per Wärmebildkamera weiter inspiziert.

Doch damit nicht genug: Zeitgleich dazu wurde noch ein Gartenlaubenbrand an der Merkurstraße gemeldet. Zum Glück bestätigte sich diese Meldung nicht, so dass die Feuerwehr nicht mehr tätig werden musste, und das letzte Fahrzeug schließlich um 2 Uhr einrücken konnte. Unschöne Begleiterscheinung am Rande: Auf der Anfahrt zu den Einsätzen wurden die Einsatzfahrzeuge der Gevelsberger mit Feuerwerksraketen beschossen und mit Böllern beworfen.

Behindert bei ihren Anfahrten wurde auch die Feuerwehr Ennepetal. Weil viele Bürger ihre leeren Flaschen zum Starten von Raketen mitten auf die Straßen abstellten, mussten die großen Einsatzfahrzeuge wie im Slalomparcours vorbeigelenkt werden.

Für die Kräfte aus Ennepetal ging es schon knapp eine Stunde vor Mitternacht los. In der Zeit von 23.09 Uhr bis 1.06 Uhr musste sie mehrere Kleinbrände im Stadtgebiet abarbeiten. Sowohl in der Hochstraße, Goethestraße, Mittelstraße, Königsfelder Straße und Kölner Straße galt es, brennendes Buschwerk, Hecken oder Mülleimer abzulöschen. Im Einsatz war die hauptamtliche Wache mit einem Hilfeleistungslöschfahrzeug und der Löschzug Milspe/Altenvoerde mit einem Löschgruppenfahrzeug.

Ganz anders verlief die Einsatznacht in Schwelm. Hier verlebte die Feuerwehr etwas außergewöhnliches: eine ganz ruhige Silvesterschicht. „Bei uns gab es nicht einen einzigen Einsatz“, teilte am Neujahrsmorgen die Wachleitung an der August-Bendler-Straße mit.

Ruhig verlief die Nacht auch aus Sicht der Kreis-Polizei. Es habe „nur“ 155 Einsätze im gesamten Kreis (bis auf Witten) gegeben, davon 68 in Schwelm, Ennepetal und Gevelsberg. „Wir sind Schlimmeres gewohnt“, hieß es am Neujahrsmorgen bei der Leitstelle.

Zu Protokoll ging auch ein Einsatz an der Kampstraße in Ennepetal um 0.30 Uhr. Ein Zeuge hatte die Polizei gerufen, weil zwei Männer aneinandergeraten waren und einer von beiden den anderen mit einer Gaspistole bedroht haben soll. „Ich knall’ dich ab“, soll der Mann gesagt haben, und es soll ein Schuss gefallen sein.

Vor Ort konnte die Polizei nur noch mit dem vermeintlichen Opfer sprechen. Der andere war auf und davon. Da sich der Mann aber gar nicht bedroht gefühlt habe, so die Polizei, sei man der Sache auch nicht weiter nachgegangen.