Gevelsberg. .

Maria und Joseph hätten es bei Helmut Regulski gut gehabt. Die Krippen des Gevelsbergers haben den Charme von alpenländischen Bauernhäusern. Und für das obdachlose Paar und seinem Gottessohn liegt sogar ein großer Stapel Brennholz parat.

Anderthalb Dutzend seiner liebevollen Werke will der 83-Jährige Bastler am Sonntag auf dem Martinsmarkt verkaufen. Und darüber freut sich Helga Grams, Leiterin des Hospiz Emmaus, besonders. „Mindestens 20 Euro pro Krippe werde ich spenden. Vielleicht tue ich auch noch etwas dazu, wenn es gut läuft“, versichert Regulski.

Der Krippenbastler selbst hat an dem verkaufsoffenen Sonntag Obdach gefunden. Die Markthalle Hedtstück stellt ihm eine Ausstellungsfläche kostenlos zur Verfügung. Angst, dass er auf der einen oder anderen Krippe in drei Größen sitzen bleibt, braucht er nicht zu haben. Einige der Häuschen in unterschiedlichen Größen sind bereits vorbestellt und: „Im vergangenen Jahr habe ich zehn Krippen in drei Stunden verkauft.“

Schon mehrmals hat der ehemalige Bäcker angekündigt, sich nun auch als Bastler zur Ruhe zu setzen: „Aber, ich kann es nicht lassen.“ Vor 15 Jahren packte ihn die Leidenschaft bei einem Urlaub mit seiner inzwischen verstorbenen Frau in Südtirol. Dort faszinierte die Gäste aus Gevelsberg die Krippe in einem Schaufenster. „Am letzten Ferientag meinte meine Frau, ich sollte sie endlich kaufen. Aber die kostete damals 800 Euro“, erzählt Regulski. Das Geld wollte er sich sparen und die erste Krippe entstand in seiner Wohnung an der Hagener Straße. Mittlerweile steht sogar eine in einem Hotel im bayerischen Obersdorf, wo Helmut Regulski regelmäßig die Weihnachtstage verbringt. Das ist schon deshalb eine Ehre, weil dort die Künstler, die mit Holz arbeiten, nicht eben selten sind.