Ennepetal. .

Der „Innenstadt-Dialog“ geht weiter. Zum ersten Workshop nach der Auftaktveranstaltung kamen wesentlich weniger Bürger ins Haus Ennepetal, aber sie wurden konkret – und alles spielte sich in sachlicher Atmosphäre, ja in einem wirklichen Dialog statt. Als die Veranstaltung endete, sagte Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen entspannt: „Das war heute eine Hausnummer!“

Ennepe-Strand und Sinnespfad

Zu Beginn hatte der Bürgermeister die Besucher animiert, „quer zu denken und Vorstellungen zur Innenstadt Milspe zu entwickeln“. Dabei durfte auch über Privatflächen geredet werden.

Aber auch, was relativ kurzfristig umgesetzt werden kann, kam zur Sprache: Mehr und besseres Licht in die Fußgängerzone, Kampf gegen Unkraut und Unrat und auch mehr Sicherheit für die Kinder an Spielplatz, denn Autofahrer seien in der Fußgängerzone oft zu schnell unterwegs. Dabei blieb offen, ob die besagten Autofahrer eine Genehmigung zur Fahrt durch die Fußgängerzone haben. Bürgermeister Wiggenhagen will sich der Sache annehmen. Wie er sagte, soll jeder sehen können, dass sich etwas tut.

Unter der Moderation von Frank Heinze, dem beauftragten Experten aus Dortmund, entwickelten Bürger ihre „Visionen“. So könnte an der Ennepe entlang vom Haus Ennepetal bis hin zur Kreuzung Voerder -/Neustraße ein Park entstehen, so fiel auch mit Blick auf Gevelsberg die Bezeichnung „Ennepe-Strand“. Der untere Wanderweg im Klutertberg könnte zu einem „Sinnespfad“ ausgebaut werden, auch mit Zugang über die Ennepe hinweg in Höhe des Busbahnhofes. Auch im Umfeld der Kluterthöhle müsse man mehr „Spannung auf den Höhlenbesuch“ vermitteln, und auch auf die Innenstadt hinweisen, denn schließlich sei das Ziel, die Fußgängerzone zu beleben.

Frank Heinze stellte auch die Vorstellungen der Stadt vor, die bisher wegen der Finanzierung noch nicht angegangen seien: Umbau des Busbahnhofes zu einem VER-Kundenzentrum (2stöckig) und mit besserer Überdachung für wartende Fahrgäste und das „Stadtportal“ mit Kreisel im Bereich Friedrichstraße. Dabei soll die Neustraße weiter an der Ennepe entlang führen, den Verkehr hinter ABC nach Gevelsberg leiten. Der geplante Kreisel lenke die Fahrzeuge in Richtung Schwelm und zum Bahnhof. Die anwesenden Bürger akzeptierten diese eigentlich schon bekannten städt. Planungen.

Einen Blick in die Zukunft riskierte Frank Heinze: Umgestaltung der Voerder Straße zwischen Heilenbecke Centrum und Marktplatz mit Bebauung des hinteren Bereiches (zwischen Neu- und Voerder Straße) zu einem Geschäftszentrum und Verbesserungen im Areal rund um die Marktpassage (Kaufhaus). Hier gab es auch keine großen Bürgereinwände, zumal diese Anregung nur Zukunftsmusik ist, „und ohne Investoren geht es nicht“.

Gässchen öffnen

Frank Heinze sieht die Zukunft des östlichen Bereiches der Voerder Straße (zwischen Sparkasse und Kreuzung Neustraße) mehr im Wohnbereich. Hier allerdings gab es kritische Stimmen. Aber auch solche Vorschläge sind „quergedacht“ und somit Visionen. Konkreter wird es allerdings, wenn es um die Zugänge zur Fußgängerzone geht. Hier könnten die kleinen, sich in privater Hand befindlichen Gässchen geöffnet werden. Bürgermeister Wiggenhagen stellte klar: „Das geht nicht zu Lasten der Eigentümer, z. B. bei der Verkehrssicherungspflicht!“