Ennepetal. . Die massive Rauchsäule war trotz der einsetzenden Dunkelheit viele Kilometer weit zu sehen, als am späten Abend die Gebäude der ehemaligen Firma Carl August Bauer an der Boesebecker Straße lichterloh in Flammen standen.

Nach ersten Erkenntnissen ist niemand verletzt worden. Die Brandursache hingegen ist noch vollkommen unklar.

Um 22.10 schrillten die Sirenen in der Klutertstadt. Alle haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrleute aus der Stadt waren im Einsatz, um dem Großbrand Herr zu werden, die Rüggeberger in Alarmbereitschaft. Zusätzlich orderte Einsatzleiter Timo Schemmann eine Drehleiter aus Schwelm und der Atemschutzwagen der Kreisfeuerwehr aus Silschede rückte zu dem Großeinsatz an, bei dem mehr als 50 Kameraden mehrere Stunden gegen die Flammen kämpften.

Von zwei Seiten aus startete die Wehr den Außenangriff unter schwerem Atemschutz. Zunächst betraten auch Atemschutztrupps die Firma. „Aber wir haben uns sehr schnell zu unserem eigenen Schutz dazu entschieden, das Gebäude nicht mehr zu betreten. Es ist einfach zu gefährlich in dieser Brandruine“, sagte Schemmann. Denn: Es ist bei Weitem nicht das erste Mal, dass es in der seit einigen Jahren leer stehenden Firma gebrannt hat. Immer wieder hatten zum Beispiel Kinder in dem Gebäude mit Feuer gespielt, das dann außer Kontrolle geraten war.

Gestern Abend geisterte das Gerücht durch die Reihen der vielen Dutzend Schaulustigen, die zur Einsatzstelle geeilt waren, dass vor dem Ausbruch des verheerenden Brandes, dort eine Party gefeiert worden sein soll. „Das können wir nicht bestätigen. Wir müssen erst ermitteln. Wahrscheinlich wird die Kripo noch die Arbeit aufnehmen müssen, um nach der Brandursache zu forschen“, hieß es aus Reihen der Polizei am Einsatzort.

Die Beamten hatten den Bereich großräumig abgeriegelt. Zwei Streifenwagen sperrten die Milsper Straße vor und hinter der Boesebecker Straße. Mit Flatterband riegelten die Beamten die Danziger Straße und die Königsberger Straße komplett ab.

Die Bevölkerung wurde auch über das Radio gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Viele zog es trotzdem nach draußen, um sich den Einsatz anzuschauen. Einige bekamen dabei sogar lange Finger und stahlen der Polizei einen Blinklichtaufsatz. Viele filmten und stellten sofort Fotos und Videos ins Internet.

Derweil hatten die Kameraden der Feuerwehr Höchstleistungen zu vollbringen. Die Wasserversorgung wurde stetig erweitert, die Einsatzstelle musste ausgeleuchtet werden. Die zahlreichen Atemschutzträger kamen unter ihrer schweren Ausrüstung heftig ins Schwitzen während ihrer kraftraubenden Arbeit.

Der Einsatz dauerte bis in die tiefe Nacht und war zu Redaktionsschluss noch nicht beendet. Ab heute gilt es, im Hellen nach der Ursache des Brandes zu forschen und zu ermitteln, wie weit das Gebäude in Mitleidenschaft gezogen wurde und eventuell abgerissen werden muss.