Schwelm. .
Tragischer Unfall gestern Morgen auf einem Hinterhof an der Wilhelmstraße: Ein Lkw überrollt beim Zurücksetzen ein Ehepaar aus Wuppertal. Der 77-jährige Mann verstirbt noch an der Unfallstelle. Der Unfallhergang gibt der Polizei erhebliche Rätsel auf.
Um 10.54 Uhr ging der Notruf ein. Feuerwehr und Rettungsdienst rückten mit 18 Einsatzkräften, darunter zwei Notärzten aus. Der Einsatz lautete zunächst „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“. Vor Ort stellte sich schnell heraus, dass niemand eingeklemmt war, jedoch zwei Schwerstverletzte in dem Hof lagen.
Laut Polizei ist das Ehepaar in die selbe Richtung gelaufen, in die der Lkw gefahren ist, so dass er sie von hinten erfasst hat. Während die 52-jährige Ehefrau von dem Aufbau des Lkw umgestoßen und dabei schwer verletzt wurde, überrollte der Laster ihren Mann. Die Notärzte kämpften um das Leben des Rentners, mussten die Reanimationsversuche jedoch bald aufgeben. Der Wuppertaler erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen.
Seine Frau wurde zur stationären Behandlung in das Helios-Klinikum gebracht. Sie wird ebenso wie der 51-jährige Lkw-Fahrer, der unter Schock steht, weiterhin von den Notfallseelsorgern der Feuerwehr betreut.
Wie es überhaupt zu dem tragischen Unglück kommen konnte, ist bislang vollkommen unklar. „Auf dem engen Hof kann man nicht schnell fahren, und er ist auch nicht unübersichtlich, so dass es schwer vorstellbar ist, dass das Ehepaar den Laster nicht gesehen hat und umgekehrt, dass der Fahrer die beiden nicht gesehen hat“, sagt Polizeisprecherin Birte Bönisch auf Nachfrage dieser Zeitung. Hinzu komme, dass der Lkw mit den vorgeschriebenen Spiegeln und einer Rückfahrkamera ausgestattet war, so dass der Fahrer den Bereich hinter seinem Laster komplett hätte im Blick haben können. Die Polizei hofft nun darauf, dass die Kamera nicht nur das Bild in das Führerhaus überträgt sondern auch aufzeichnet. „Dann könnten wir uns ein deutlich besseres Bild der Situation machen“, sagt Birte Bönisch.
Weil weder die Ehefrau des Verstorbenen noch der Lkw-Fahrer bisher eine Aussage machen konnten, erhoffen sich die Beamten dadurch mehr Aufschluss über den Unfallhergang. Außerdem sucht die Polizei Zeugen, die das Unglück gesehen haben und etwas über die Umstände berichten können.
„Wir möchten durch unsere Aufklärungsarbeit dafür sorgen, dass alle Verkehrsteilnehmer mit mehr Aufmerksamkeit unterwegs sind“, sagt Birte Boenisch, die darauf hofft, dass die laufenden Ermittlungen eine Erklärung dafür liefern, warum gestern Morgen ein Mensch sein Leben im Verkehr lassen musste.