Gevelsberg. .

Das Deutsche Rote Kreuz ist der Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege, eine nationale Hilfsorganisation, bietet Unterstützung in fast allen Lebenslagen. Anlass genug, um heute, 8. Mai, den internationalen Weltrotkreuz-Tag zu feiern. In Gevelsberg sind es über 60 Freiwillige, die immer zur Stelle sind, sich ehrenamtlich für andere einsetzen. Der 1. Vorsitzende Jan Peterson freut sich, dass in seinem Ortsverein die Nachwuchsarbeit funktioniert, denn der Trend geht eigentlich in eine andere Richtung.

Früher hätten sich viele Jugendliche dem Katastrophendienst des DRK angeschlossen, um der Bundeswehrzeit zu entgehen. Seit es keine Wehrpflicht mehr gibt, ist die Zahl der Freiwilligen bundesweit zurückgegangen. Aber nicht in Gevelsberg. Etwas hat sich aber doch geändert. Es sind nun auch mehr Frauen dabei. Früher wäre der Katastrophen- und Sanitätsdienst mehr eine Männersache gewesen, erklärt Peterson. Warum das Ehrenamt beim DRK gerade für junge Menschen so attraktiv ist, liege an dem jungen Leitungsteam aber auch an den vielen Möglichkeiten, die geboten werden, glaubt Peterson. Angefangen von den Ausbildungen und Qualifizierungen bis hin zu Freizeitangeboten. Dazu gehören auch Einsätze im Signal-Iduna-Park, bei der Kirmes in Gevelsberg oder dem Stockcar-Rennen von TV Total in Gelsenkirchen.

Anforderungen werden größer

Solche Dienste seien für Jugendliche besonders attraktiv, aber mittlerweile auch notwendig, erklärt Peterson. Die Anforderungen seien immer größer geworden, deshalb spielten Kooperationen mit anderen Ortsgruppen eine wichtige Rolle. Spätestens seit dem Loveparade-Unglück hätten sich die Arbeitseinsätze massiv erhöht. Auch bei kleineren Veranstaltungen würden immer mehr Helfer benötigt, zumindest schreiben das die strengeren Sicherheitskonzepte vor. Einzelne Ortsgruppen würden dies kaum noch bewältigen. Doch die Hilfeleistungen ist nur ein Bereich, den das DRK abdeckt.

Traditionell kümmern sich die Ortsgruppen während der Blutspende des DRK-Blutspendedienstes um die Bewirtung der Spender und die Verwaltungsarbeit. In Gevelsberg gibt es im Jahr zwölf Termine, zu denen jeweils 75 bis 100 Leute kommen. Ab diesem Sommer fällt der Standort an der Grundschule Vogelsang weg, dafür findet die Blutspende im Bürgerzentrum alte Johanneskirche statt. Die Damen, die sich um alles kümmern, seien lange dabei und würden sich über Unterstützung freuen, wirbt der Geschäftsführer Hans-Günther Adrian um Helfer. „Wer zu uns kommt, kann das machen, was er möchte.“

Dies gilt zum Beispiel für Heidi Wilcke. Sie leitet seit sechs Jahren die Kleiderbörse an der Hagener Straße 237 und kümmert sich mit einigen Mitstreiterinnen darum, gebrauchte Kleidung für wenig Geld an den Mann und die Frau zu bringen. „Sie stand vor unserer Tür und wir haben sie gleich verpflichtet“, sagt Adrian und lacht. Auch wenn es dem Ortsverein gut gehe, Fördermitglieder gebe es nie genug. Durch sie werde die Arbeit des DRK erst ermöglicht. Deshalb startet in diesem Jahr eine groß angelegte Werbeaktion. Zurzeit gibt es rund 1000 Mitglieder. Durchschnittlich steht jeder 35. Gevelsberger hinter dem DRK.