Ennepe-Ruhr. .
Der XXL-Winter hat viele Händler und Arbeiter in der Region kalt erwischt. Unsere Zeitung sprach mit den Menschen, die den Frühlingsanfang kaum noch erwarten können.
Die Schlaglochpisten
Bei den Technischen Betrieben Schwelm ist beides angesagt: Anpacken und Abwarten. Ein Tandem aus zwei Kräften sei permanent auf den Straßen in Schwelm unterwegs, um Gefahrenpunkte zu finden und Schlaglöcher mit Kaltasphalt zu verfüllen, sagt Felicjan Krzystala von den TBS. Aber er weiß auch: „Wie das Straßenbild am Ende wirklich aussehen wird, wie groß das Schadensausmaß ist – das wissen wir erst, wenn der Frost weg ist.“ Wenig anderes gab auch Ludwig Vennhoff von den Technischen Betrieben Gevelsberg unlängst zu Protokoll.
Die Reifenhändler
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, zumindest nicht bei Reifenhändler Konstantinos Mamakis, Geschäftsführer von „A&M Reifen“ in Schwelm und der „Pit-Stop“-Zweigstelle in Gevelsberg. „Die Saison, um von Winter- auf Sommerreifen umzusteigen, hat eigentlich schon vor drei Wochen begonnen.“ Doch der lange Winter habe allen Reifenhändlern einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Weil das Geschäft nicht anlief, mussten viele Händler an ihr Erspartes gehen“, so Mamakis. Nach den Wettervorhersagen für die nächste Woche, würden seine Kunden nun doch langsam ihre Reifen wechseln lassen.
Die Blumen und Pflanzen
Herbert Gundlach zählt sich selbst noch zu den glücklichen Blumenhändlern. Normalerweise ist er jeden Freitag auf dem Schwelmer Wochenmarkt zu finden. „Im Januar und im Februar hatten wir hier aber keinen Stand, weil es einfach viel zu kalt war.“ Im März, berichtet der Hagener, konnte er seine Blumen dann zumindest mit einem Gasofen und Seitenplanen vor der Kälte schützen. „Ich verkaufe nur Schnittblumen, die lassen sich im Winter natürlich besser verkaufen. Die Pflanzenhändler hat es ganz hart getroffen, diese Saison war bisher katastrophal“, weiß der Unternehmer. Die Temperaturen wirken sich auch auf die Preise aus, erklärt Herbert Gundlach: „Die Preise sind hoch, vor allem bei Schnitttulpen, die in beheizten Räumen gezüchtet werden müssen.“
Das „Wintergeld“
Je länger der Winter - desto wärmer müssen sich die Beschäftigten des Bauhandwerks anziehen: Das Saison-Kurzarbeitergeld wurde nur vom 1. Dezember bis 31. März gezahlt. Nun können Firmen notfalls nur noch auf normale Kurzarbeit zurückgreifen.