Gevelsberg. .

Während der junge Gevelsberger, der am vergangenen Dienstag bei einem Motorradunfall auf der Eichholzstraße in Gevelsberg schwer verletzt wurde, ermittelt die Polizei weiterhin auf Hochtouren. „Es wird für uns jedoch sehr schwer, den genauen Unfallhergang hundertprozentig zu rekonstruieren“, sagte Birte Boenisch, stellvertretende Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde gestern Nachmittag auf Nachfrage dieser Zeitung.

Zur Erinnerung: Der 20-jährige Gevelsberger war am Dienstag, 2. April, auf seiner Yamaha an der Autobahnauffahrt zur A1 Richtung Silschede vorbeigefahren. Gleichzeitig bog ein 25-jähriger Gevelsberger mit seinem Fiat aus einer Grundstückseinfahrt ebenfalls Richtung Silschede nach links auf die Eichholzstraße ab. Um einen Zusammenstoß zu vermeiden, machte der 20-Jährige eine Vollbremsung. Dabei verlor er die Kontrolle über sein Zweirad, stürzte und krachte in den Pkw.

Auf den ersten Blick ein klarer Fall

Auf den ersten Blick ein klarer Fall: Der Motorradfahrer hatte auf der Bundesstraße Vorfahrt, der Autofahrer hätte warten müssen. Dennoch äußert sich die Polizei nicht abschließend zum Unfallhergang. Denn es gilt die Frage zu klären: War dem Fiat-Fahrer beim Abbiegen die Sicht durch Fahrzeuge versperrt, die an der Ampel zur Autobahnauffahrt warteten oder nicht?

Zwei Zeugenversionen

Die Polizei hat mehrere Zeugen vernommen, doch die Aussagen sind nicht übereinstimmend. In einer Version haben zwei Fahrzeuge an der Ampel gewartet, in einer anderen herrschte freie Sicht. Für ein Gerichtsverfahren und das abschließende Urteil bei der Schuldzuweisung bedeutet dies einen wesentlichen Unterschied.

Der 25-jährige Pkw-Fahrer lässt sich derweil anwaltlich vertreten und äußert sich nicht selbst zu dem heftigen Unfall. Was die Beamten ausschließen können ist, dass die Ampelanlage einen technischen Defekt hatte. Nach ersten Erkenntnissen ist der 20-Jährige mit seinem Motorrad auch nicht bei rot über die Ampel gefahren.

Gutachter untersucht Unfallstelle

Um mehr Klarheit zu bekommen, hat gestern ein Gutachter die Unfallstelle in Augenschein genommen. Dessen Ergebnisse erwartet die Polizei in den nächsten Tagen. „Wir hoffen natürlich darauf, dass der Experte etwas Licht ins Dunkel bringt und wir unsere Ermittlungen auch anderweitig so weit vorantreiben könne, dass wir den Unfallhergang und die Unfallursache möglichst gut rekonstruieren können“, sagt Birte Boenisch.