Schwelm. . In der Schwelmer Wohnung, in der zwei Menschen bei einem Schwelbrand ums Leben gekommen sind, waren keine Rauchmelder installiert.

Der tragische Tod der zwei Menschen, die am Montagabend im Haus Oelkinghauser Straße 22 in Schwelm Opfer eines Brandes geworden sind, ist tatsächlich auf einen technischen Defekt an einem Kühlschrank in der Unglückswohnung zurückzuführen (wie berichtet). Das bestätigt Polizei-Pressesprecher Dietmar Trust. Aufgrund der Ermittlungen durch die Polizei verzichtet die Staatsanwaltschaft auf eine Obduktion der Opfer.

„Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie wichtig Rauchmelder in jedem Haus und in jeder Wohnung sind. Sie sind ein lebensrettendes Muss“, so Landrat Arnim Brux.

Auch Berndt Erlenkötter, Geschäftsführer der Schwelmer und Soziale Wohnungsgenossenschaft, zu dessen Bestand die Unglückswohnung gehört, weiß um die Wichtigkeit von Rauchmeldern. Seit September 2009 bietet deshalb sein Unternehmen den Mietern an, sich kostenlos Rauchmelder für ihre Wohnungen abzuholen. Erst in der Ausgabe Juli 2011 wurde deshalb in der Mieterzeitung erneut auf die Gefahren von Brandrauch und das Angebot zur kostenfreien Ausgabe von Rauchmeldern hinwiesen. „Die tragischerweise zu Tode gekommenen Mieter haben hiervon leider keinen Gebrauch gemacht“, so Berndt Erlenkötter auf Nachfrage unserer Zeitung. Über 730 Rauchwarnmelder hat die Genossenschaft in den letzten eineinhalb Jahren an ihre Mieter ausgegeben. „Das Angebot besteht unverändert fort und es sind weitere Informationen in unserer Mieterzeitung geplant“, so Berndt Erlenkötter. Die Genossenschaft ist mit 503 Häusern und 2938 Wohnungen im Bestand größter Vermieter in der Kreisstadt.

Jährlich sterben in Deutschland bei Wohnungsbränden 400 bis 500 Menschen, ca. 5000 werden schwer verletzt. Obwohl Rauchmelder potenzielle Lebensretter sind und besonders nachts die Wohnungsnutzer rechtzeitig vor den Gefahren von Feuer und Rauch warnen können, sind in Nordrhein-Westfalen immer noch etwa zwei Drittel der Wohnungen ohne Melder. Die Landesregierung plant deshalb die Landesbauordnung zu ändern und Rauchmelder künftig vorzuschreiben.