Schwelm. . Zum dritten Mal in weniger als einer Woche wurde Schwelm von einem Großfeuer heimgesucht.

Zum dritten Mal in weniger als einer Woche wurde Schwelm von einem Großfeuer heimgesucht: Um 10.05 Uhr heulten gestern die Sirenen. Grund dafür war ein Feuer, das in einer Schreinerei an der Beyenburger Straße ausgebrochen war. Mit verheerenden Auswirkungen: Das Gebäude stürzte ein, zwei Feuerwehrmänner, der Firmenchef und vier Anwohner aus den umliegenden Häusern mussten mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Die Rauchwolke zog bis in die Schwelmer Innenstadt, als sich die Flammen durch das 300 Quadratmeter große, holzverarbeitende Unternehmen fraßen. Als das Feuer ausbrach, befanden sich Schreiner Peter Bott und einer seiner Mitarbeiter im Gebäude. Beide konnten sich rechtzeitig ins Freie retten.

Löscharbeiten erschwert

In dem Betrieb wurden unter anderem Zäune und Gartenmöbel eingelagert und hergestellt, überzogen mit Materialien, durch die beim Brand giftige Gase entstanden. „Vier Anwohner und der Firmenchef mussten vorsorglich ins Krankenhaus eingeliefert werden, weil sie sich über eine Reizung der Atemwege beklagten“, berichtete Feuerwehrchef Norbert Fichtel, der sich neben Bürgermeister Jochen Stobbe, dem Fachbereichsleiter Bürgerservice, Wilfried Guthier und dem 1. Beigeordneten Ralf Schweinsberg am Unglücksort befand.

Als die Schwelmer Feuerwehr am Einsatzort eintraf, brannte die Schreinerei bereits in voller Ausdehnung. Zwei Feuerwehrmänner, die die Flammen von der Drehleiter aus bekämpften, wurden bei den Löscharbeiten ebenfalls leicht verletzt und wurden ins Krankenhaus eingeliefert.

„Das Gebäude bestand aus einer Holzkonstruktion, das Dach hatte eine Pappisolierung und stürzte durch den Brand ein“, erklärt Fichtel. „Das erschwerte unsere Löscharbeiten enorm.“ Das Technische Hilfswerk (THW) wurde deshalb hinzugezogen. Fichtel: „Die sechs Kollegen räumten mit Spezialgeräten die Trümmer beiseite, damit unsere Löschtrupps den Brandherd bekämpfen konnten.“

Glücklicherweise konnten die Wehrkräfte ein Übergreifen des Feuers auf die umliegenden Gebäude – Häuser und die Lagerhalle des Betriebs – verhindern. Durch die Löscharbeiten und die kalte Witterung bildete sich in kürzester Zeit eine Eisschicht, die durch das THW mit Streusalz abgedeckt wurde.

Die zum Einsatz geeilten Löschzüge Stadt, Linderhausen und auch Winterberg, dessen Gerätehaus sich direkt gegenüber der Brandstelle befindet, wurden nicht nur durch das THW unterstützt. In Ennepetal und Gevelsberg wurden aufgrund des Brandes ebenfalls die Sirenen ausgelöst, unterstützt wurden die Schwelmer Rettungskräfte durch ihre Ennepetaler Kollegen mit einer Drehleiter. Ein Rettungs- und ein Notarztwagen waren vor Ort und die Kreisleitstelle stellte ein Spezialfahrzeug für Atemschutzgeräte zur Verfügung.

Aus welchen Grund das Feuer ausbrach, ist zurzeit noch nicht bekannt. Auch die Höhe des Sachschadens muss noch ermittelt werden. Die Kriminalpolizei erhofft sich durch Zeugenaussagen nähere Erkenntnisse.