Schwelm. Vielleicht hatten sie ja Heißhunger? Drei junge Leute in Schwelm haben beim Stadtfest einen Verkaufsstand überfallen. Ihre Beute: 60 Lebkuchenherzen. Weit kamen die Herzchen-Diebe damit nicht - denn ein sportlicher Mitarbeiter heftete sich an ihre Fersen. Die Polizei hatte so ein leichtes Spiel.

Es gibt Menschen, für die ist es der ultimative Liebesweis, wenn ihnen ihr Schatz auf der Kirmes ein Lebkuchenherz schenkt. "Du bist mein Stern", "I love you" oder "Für meine Traumfrau" steht dann in zuckriger Schrift auf der gebackenen Köstlichkeit. Drei jungen Leuten in Schwelm aber war es jetzt völlig egal, welcher flotte Spruch die Lebkuchenherzen ziert - ihnen kam es einzig und allein darauf an, dass sie nichts dafür bezahlen müssen.

"Schenken Sie uns ein Lebkuchenherz?", fragte der Wortführer des Trios am frühen Mittwochmorgen, die Geisterstunde war gerade vorüber, die 49-jährige Besitzerin eines Lebkuchenstandes beim Heimatfest in Schwelm. Die Frau aus Essen war vollauf mit dem Abbau ihrer Verkaufsbude in der Römerstraße beschäftigt, also gab sie den beiden jungen Männern und ihrer weiblichen Begleitung zu verstehen, dass sie nichts zu verschenken habe.

Und was taten die Männer dann? Sie griffen sich in einem unbeobachteten Moment skrupellos mehrere Lebkuchen und machten sich aus dem Staub.

Lebkuchenherzen purzeln über den Bürgersteig

Ein Mitarbeiter der Lebkuchen-Chefin hatte den Diebstahl beobachtet. Ohne zu zögern heftet sich der 29-jährige Essener den Flüchtenden an die Fersen - und nach kurzem Sprint erwischt er tatsächlich einen der Lebkuchen-Diebe. Der junge Mann, ein 18-jähriger Schwelmer, stürzt und bekommt dabei einige Schrammen ab. Außerdem verliert er seine Beute. Lebkuchenherzen purzeln auf den Bürgersteig. Die Polizei braucht ihn nur noch festzunehmen.

Die Frage nach dem Motiv der Täter ist unklar. Mundraub jedoch dürfte ausgeschlossen werden. Schließlich zeigte sich anschließend beim Nachzählen, wie viele Lebkuchenherzen die jungen Leute haben mitgehen lassen: 60 Stück. Den Wert beziffert die Polizei auf etwa 400 Euro.