Gevelsberg. .
Sommer, Sonne, Musik, Kunst und Infotainment – auch beim dritten Sommerfestival auf dem Vendômer Platz stimmte die Mischung. „Die Leute genießen das Programm heute richtig“, freut sich Klaus Fiukowski über die gute Stimmung auf dem Platz mitten in der Innenstadt.
An jedem der vier Sonntage sind die Bausteine eigentlich gleich; Es gibt gute Musik von Jazz bis Pop, es gibt das offene Atelier von Gevelsberger Künstlerinnen und Künstlern, es gibt Leckeres vom Grill und Kühles aus dem Getränkewagen und trotzdem schaffen es die Veranstalter mit ihren Sponsoren, an jedem Sonntag ein ganz eigenes, besonderes Programm zusammenzustellen. „Ich komme an jedem Sonntag hier her und habe das auch im letzten Jahr schon gemacht. Es ist immer etwas anders und immer sehe ich etwas Neues“, sagt Manfred Schuberger über das Sommerfestival. Vor allem der Jazz hat es dem Ennepetaler angetan. Die „Braidhouse Jazzmen“ sind bislang seine Favoriten.„Die spielen so fröhlich.“
„Die „Braidhouse Jazzmen“ heißen übrigens so, weil die ersten Mitglieder aus der Textilindustrie kamen und die Gruppe in einer alten Kordelfabrik, die auch Bordüren herstellte, probten. Braid heißt nämlich auch Kordel“, erläutert Jochen Tewes, Mitglied der Jazz- und Bluesband.Lernen wird in der Hundegruppe „Helfer auf vier Pfoten“ groß geschrieben. Allerdings lernen nicht nur die Vierbeiner, sondern auch die Zweibeiner etwa über den richtigen Umgang mit Bello & Co. „Wir besuchen Kindergärten und Schulen, um Kindern Ängste vor Hunden zu nehmen und spielerisch den Umgang zu üben“, sagt Heike Schmidt von der Ortsgruppe des deutschlandweiten Projekts. 13 Hunde, vom Zwergschnauzer bis zum Berner Senn warten hinter der Bühne.
Noch singt der Shantychor des Dorfs am Hagebölling „von der Waterkant bis an den Ennepestrand“. Der Chor freut sich über jeden Auftritt und Klaus Fiukowski freut sich als Veranstalter, dass der Chor kommen konnte. „Es ist gar nicht so einfach den Chor zu buchen, denn es sind viele Mitglieder, die Zeit haben müssen.“
Jette drehte sich lässig
Jens Westip war eigentlich mal nur Graffitisprayer. „Irgendwann habe ich die Dose in die Airbrushpistole umgekippt“, sagt Westip. Seitdem arbeitet der 36 Jahre alte Künstler mit der Farbdose wie mit dem Equipment des Airbrushens. Dünkel kennt er nicht. Westip lebt in erster Linie von Auftragsarbeiten, besprüht Schränke mit Bernd, dem Brot und verziert, was es zu verzieren gilt auch die Unterführung in der Stadtmitte gehört dazu. Der Röntgenblick, also der Blick durch die Haut auf Knochen und Gewebe, prägen seine jüngsten Werke. Frauenköpfe, die zweigeteilt den Blick auf das Innere, wobei das Innere aus Mechanik besteht, freigeben, entstehen während des offenen Ateliers.
Amy, Holly, Ira, Jette, Lilly und Lissi, die Zwergschnauzer von Heike Schmidt, haben Zeit und Ruhe. Jette dreht sich ganz lässig, die Vorderpfoten auf einem kleinen runden Podest, im Kreis vor großem Publikum, ihre Rudelgenossin Holly schlägt mit der Pfote auf Zuruf von Trainerin und Moderatorin Schmidt erst auf das Spielzeugkrokodil und rettet dann den Plüsch-Nemo mit einem sanften Apportierbiss ins Genick. Höhepunkt aber ist der Lauf der Tiere durch ein Spalier aus Menschenbeinen. 17 Kinder, kleinere und größere, ergo 33 Beine spreizen sich zum Tunnel für die Hunde.