Ennepe-Ruhr. . Die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze im Ennepe-Ruhr-Kreis und Hagen ist in diesem Jahr um über vier Prozent auf knapp 2300 angestiegen.

Die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze im Ennepe-Ruhr-Kreis und Hagen ist in diesem Jahr um über vier Prozent auf knapp 2300 angestiegen. Gleichzeitig sank die Zahl der Bewerber um 4,6 Prozent. Diese Zahlen nannte gestern Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hagener Agentur für Arbeit, in Ennepetal. Anlass war die Eröffnungsveranstaltung zum „Tag des Ausbildungsplatzes“.

Immer noch, so Helm, würden 2000 Jugendliche nach einem Weg in den Beruf suchen. Ihnen stehen aber nur gut 1200 offene Lehrstellen entgegen. Deshalb besuchten viele Bürgermeister im Kreis und auch Vertreter der Arbeitsagentur gestern die heimischen Betriebe, um für die Schaffung von Ausbildungsplätzen zu werben. Gevelsbergs Bürgermeister Claus Jacobi klopfte zum Beispiel bei der Firma BüMi Präzisionszerspannung GmbH & Co. KG ans Werkstor.

Die Zahlen können allerdings nicht verbergen, dass sich der Fachkräfte-Mangel auch so langsam im Ennepe-Ruhr-Kreis bemerkbar macht. So sucht das Schwelmer Autohaus Tepass und Seiz noch fünf Auszubildende für den eigentlich äußerst attraktiven Beruf des Automobilkaufmanns. Auf der Hannovermesse, so Landrat Arnim Brux, hätten heimische Unternehmen zwar nicht über leere Auftragsbücher, aber über fehlende Fachkräfte geklagt.

Helm forderte die Arbeitgeber auf, sich auch um die „vermeintlich schwächeren Bewerber“ zu kümmern. Dazu gehörten die Mädchen und Jungen, die eher praktisch begabt sind, oder junge Mütter die eine berufliche Zukunft brauchen. Die Jugendliche sollten sich allerdings auch nicht nur auf wenige Traumberufe beschränken. 198 Mädchen würden sich zum Beispiel auf 43 Ausbildungsplätze als Arzthelferin bewerben. Dagegen gebe es 41 Lehrstellen als Verkäufer, aber nur 13 Bewerber.