Schwelm.
Diese Spielkinder! Einmal von der Konsole weggekriegt, wenn auch unter Murren und Knurren, können sie sich sogar für die alten Brettspiele begeistern. Und sie kennen nicht nur die Klassiker, sie mögen sie auch noch.
Ob Monopoly, Mau-Mau, Kniffel oder Mensch ärgere dich nicht. Das Thema Spiele stand in der Stadtbücherei im Mittelpunkt. Um die 50 Brett- und Kartenspiele lagen zum Probieren aus. „Einen Teil haben wir hier vorrätig, die wir allerdings nicht verleihen. Weitere Spiele haben unsere Mitarbeiter und Helfer mitgebracht“, sagte Kornelia Wilberg von der Bücherei.
Moderne Brettspiele längst mit Elektronik
Es war das erste Mal, dass die Bücherei einen kompletten Tag dem Brettspiel widmete. „Abgesehen von einem Spieleabend und einem Schachnachmittag haben wir so etwas noch nicht gemacht“, sagte Kornelia Wilberg. Für den Fall, dass jemand in der Bücherei ein neues Spiel ausprobieren wollte, saßen Regelerklärer bereit. Wie beispielsweise Marc Ramus (24), der mit Aleyna (9) und dem 13-jährigen Dennis „Set!“ spielte, ein aufgeschraubtes Memory.
Dennis, ebenfalls einer der Helfer, konnte sich aber nicht für das Spiel begeistern. Und Brettspiele an sich – auch nur zähneknirschend. Er zieht Computerspiele vor. „Nein, das stimmt so gar nicht!“, versuchte er zu protestieren. „Ich mache beides gerne – einigermaßen.“ Marc Ramus hatte da aber schon eine Ahnung. „Ich glaube, ich weiß, auf was sich das einigermaßen bezieht.“ Aleyna fand dagegen Gefallen an dem Kartenspiel. Joel und Michele, der eine neun, der andere zehn Jahre alt, sitzen zwar auch gerne am Rechner. „Mehr Spaß macht es uns aber, mit der Familie am Tisch zusammenzuspielen.“ Da waren sich beide einig. Und was spielen sie da? Monopoly, Mau-Mau, Kniffel oder Mensch ärgere dich nicht.
Auch, wenn die Klassiker beliebt sind: So manches Brettspiel blinkt und piept heute vor sich hin. Und das macht nicht vor Boliden wie Monopoly Halt. So gibt es tatsächlich eine Version mit Bankkarte und Lesegerät. Für echte Fans ist so etwas aber ein gewaltiger Rückschritt.