Ennepetal. .

Die vorbereitenden Planungen für eine Mountainbike-Strecke an der Teufelswiese wurden am Mittwoch überraschend von der Politik gestoppt. Der Entscheidung voraus gingen Proteste von Anliegern.

Gleich zwei Routen sollten an der Teufelswiese ausgewiesen werden: 550 m und etwa 1500 m lang. In seiner Sitzung vom 28. Oktober 2010 hatte der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung die Verwaltung beauftragt, an einer Umsetzung einer solchen Anlage weiterzuarbeiten und die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine Mountainbike-Strecke im Bereich Örtchen/Teufelswiese zu schaffen. Dabei wurde auch deutlich gemacht, dass eine solche Planung Konfliktpotenzial hinsichtlich des Naturschutzes, Immissionsschutzes und der verkehrlichen Erschließung beinhalte.

Als am Mittwoch die vom Sportausschuss im Oktober beschlossene gemeinsame Besichtigung mit dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung stattfand, wurden Politik und Verwaltung oberhalb der Teufelswiese von Anwohnern empfangen.

Schon als Stadtplaner Ulrich Höhl die Grobplanung und das Verfahren eines dort notwendigen Bebauungsplanes erläuterte, wurden von Anwohnern genau die Konflikte vorgetragen, auf die die Verwaltung in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses im Herbst hingewiesen hatte. „Wir habe hier Natur mit seltenen Tieren“, hieß es. Andere wiederum befürchten zugeparkte Wege und Chaos auf der Zuwegung von der Rüggeberger Straße aus.

Bei der Diskussion auf der Wiese oberhalb des Skiabfahrtgeländes schien noch alles offen. Dann folgte die öffentliche gemeinsame Sitzung im Rathaus.

Gleich zu Beginn beantragte Anita Schöneberg (SPD) die sonst am Ende der Sitzung stattfindende Einwohnerfragestunde vorzuziehen. Das geschah dann auch unter Vorsitz von Giuseppe Bianco (SPD) mit „südländischer Gelassenheit“, wie er selbst sagte. Es gab Argumente gegen den Bau der Strecke, in Fragen verhüllt. Schließlich ist es ja eine Fragestunde.

Ein neuer Antrag

Lange diskutierte anschließend die Politik. Bernd Decker (CDU) sah zuerst keinen Bedarf für solch eine Strecke in Ennepetal. Es folgten ähnliche Äußerungen von FDP und SPD. Anita Schöneberg (SPD) wurde dann deutlich und wollte das Verfahren abgebrochen wissen. So ähnlich kam es dann auch, als Fachbereichsleiter Rainer Peuser einen neuen Antrag formulierte. Danach wird die Planung für den Bereich Örtchen/Teufelswiese zunächst nicht weiter verfolgt. Die Stadt muss aber den Bedarf für so eine Anlage feststellen und z.B. auf ihrer Homepage eine Umfrage starten, um so auch junge Leute zu erreichen. Sportausschuss und Ausschuss für Stadtentwicklung stimmten zu.

Enthaltung gab es von den Freien Wählern. Fraktionschef Rolf Hüttebräuker: „Nur weil da Zuhörer sitzen, können wir doch unsere Meinung nicht ändern.“

Michael Haas von der FDP zuvor selbstkritisch: „Wir haben auf Zuruf gehandelt.“ Die große Mehrheit des Ausschusses zeigte sich irritiert, weil kein Befürworter für so eine Strecke war gekommen, auch nicht die Skigemeinschaft, die, so hieß es im Herbst, organisatorisch dabei sein wollte.

Noch ein wichtiger Aspekt: Die Stadt soll nicht für die Folgekosten für solch eine Strecke aufkommen.