Gevelsberg. .
Mit stehenden Ovationen dankten die Mitglieder des Gevelsberger Kirmesvereins am Freitagabend ihrem scheidenden Vorsitzenden Gerd Laake.
Nach 14 Jahren als Erster Vorsitzender hatte der 60-Jährige sich nicht mehr zur Wahl gestellt (wir berichteten). Einstimmig wählten ihn die zahlreichen Anwesenden in der Jahreshauptversammlung in der Gaststätte „Zur Juliushöhe“ ins Präsidium des Vereins. „Du hast Dich um den Kirmesverein verdient gemacht“, meinte Gerd Küper, der als Vereinsältester die Wahlleitung übernahm.
„Es waren insgesamt 22 Jahre im Kirmesverein, die mir immer sehr viel Spaß gemacht haben“, sagte Laake, nachdem er letztmals den Jahresbericht vorgetragen hatte und Michael Sichelschmidt einstimmig zu seinem Nachfolger gewählt worden war. „Ich habe immer in hervorragenden Vorständen gearbeitet, auch schon als Beisitzer und Zweiter Vorsitzender“, bedankte sich Laake seinerseits. Es werde ihm auch weiterhin – dann als jüngstes Mitglied im Präsidium – Spaß machen, mit den Kirmesvereinsleuten zusammenzuarbeiten.
Der neue Erste Vorsitzende Michael Sichelschmidt überreichte Gerd Laake ein kleines Dankeschön sowie Blumen für dessen Ehefrau Brigitte. „Ich hoffe, ich kann alles erfüllen, was ihr euch so vorstellt“, meinte Sichelschmidt zu den Anwesenden. „Ihr wisst ja, ich komme eigentlich aus der Showbranche“, so der langjährige Hammerschmied, der dieses Amt erst zur Kirmes im vergangenen Jahr abgegeben hatte. Sichelschmidt betonte, dass heute durch die Anforderungen des Finanzamtes jede Gruppe ein „Finanzgenie“ oder wenigstens einen Juristen haben müsse. „Wir müssen alle zusammenrücken, um das stemmen zu können.“
Die Rückkehr von Michael „Willi“ Sichelschmidt in eine herausragende Funktion im Kirmesgeschehen wurde auch bei der Wahl des diesjährigen Kirmesmottos thematisiert: „Usen Willi ess wi’er doah“ lautete ein Vorschlag, in Anspielung an das letztjährige Motto zum Hammerschmiedwechsel: „Usen Willi sitt vie quitt, nu kömmt dä nigge Hamerschmiett.“ Immerhin überstand der Vorschlag die obligatorische „Wech!“-Runde, in der die meisten der gut zwei Dutzend Ideen aussortiert wurden. Letztlich blieben im Finale neben dem „Willi“ drei weitere Vorschläge übrig: „Wann vie use Kiärmis fi’ert, sitt alle Völker entegri’ert“ und „Dä Kiärmis makt us kusendull, vie hiätt dä Nase noch nich full“ hatten in der Abstimmung letztlich keine Chance gegen den Vorschlag von Borris Kißler. „Rubbeldikatz no’m Kiärmesplatz“ heißt nun das Motto der Kirmes, die vom 24. bis 28. Juni stattfinden wird.
In der Versammlung wurden die weiteren Termine für das laufende Jahre bekannt gegeben. So beginnt die heiße Kirmesphase mit der Hammerschmiedfete am 29. Mai. Der Kirmesabend am Pfingstsamstag, 11. Juni, wartet wieder mit einem bunten Programm auf. „Aus Funk und Fernsehen bekannte Akteure“ kündigte Michael Sichelschmidt an. Zudem bekundeten einige Kirmesgruppen die Bereitschaft, sich mit Sketchen oder Tanzeinlagen am Programm zu beteiligen.
Erfreuliches hatte Michael Sichelschmidt zum Abschluss zu vermelden. Nach der Berichterstattung über das drohende Ende der Kirmesgruppe Haufer Jungen in unsrer Zeitung hätten sich sieben Interessenten gemeldet, die aktiv in die Gruppe einsteigen wollten. In Kürze werde man sich mit den Interessenten treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen, so Sichelschmidt.
Der neue Vorsitzende kritisierte das Verhalten des Vorstandes der Haufer Jungen. Der Kirmesverein habe alle Unterstützung angeboten, um wenigstens zunächst für ein Jahr weiterzumachen und zu sehen, was dann passiert. „Der Vorstand hat aber nicht mit sich reden lassen“, so Sichelschmidt. Dass der Bauplatz der Haufer Jungen in jedem Fall erhalten bleiben werde, sicherte Bürgermeister Claus Jacobi zu.