Gevelsberg. Bernadette Makolla und Sebastian Schmidt haben sich auf der Gevelsberger Kirmes kennen gelernt und auch dort geheiratet. Das ist ihre Geschichte.
Die Gevelsberger Kirmes ist mehr als ein Ort, sie ist ein Gefühl - und für Bernadette Makolla und Sebastian Schmidt ist sie zum unvergesslichen Erlebnis geworden. Sie haben hier ihre Traumhochzeit gefeiert. Die Kirmes war es auch, die sie überhaupt zusammenbrachte.
Vier Jahre ist es her, es war die letzte unbeschwerte Kirmes vor der Pandemie, als sie sich kennen lernten. „Gesehen hatte ich Sebastian schon vorher“, sagt Bernadette Makolla. Aber verliebt hat sie sich an diesen Kirmestagen auf der Kirmesterrasse. Sie feierten zusammen mit Freunden, hatten sich viel zu erzählen, aber zusammen gekommen sind sie nicht. „Ich bin eigentlich nicht schüchtern, aber bei ihm war es anders.“ „Wer sie kennt, weiß, dass das stimmt und sehr ungewöhnlich ist“, sagt Sebastian Schmidt und zieht sie an sich, so als ob er sie nie wieder loslassen möchte.
Hier gibt es viel Fotos von der Kirmes
Er erzählt, dass sie im Pub 18 ein Nachtreffen zur Kirmes organisiert hatte. „Nur weil ich mich nicht getraut hatte, ihn direkt zu fragen, ob er mich wieder sehen möchte.“ Also trommelte Bernadette Makolla alle zusammen, mit der Hoffnung, dass er die Einladung annimmt. Er hat.
Antrag im Heißluftballon
„Es hat gedauert, bis wir ein Paar wurden, doch dann wurde es schnell sehr intensiv“, sagt Bernadette Makolla. „Corona brachte die staatlich auferlegte Zwangszweisamkeit.“ Es passt. „Was ich sehr an ihm schätze, ist seine Ruhe und Gelassenheit, von der habe ich nämlich nix“, sagt Bernadette Makolla und lacht. „Was ich an ihr liebe ist die Tatsache, dass sie einfach ist, wie sie ist, kein Mädel von der Stange, geradeheraus ohne sich zu verstellen und die Dinge beim Namen nennt.“ Und was Sebastian Schmidt an ihr außerdem mag: „Ihr niemals endender Tatendrang, ohne den es bei uns ganz anders aussehen würde. Was manchmal aber auch nerven kann.“
Den Heiratsantrag machte er ihr in einem Heißluftballon irgendwo zwischen Bochum und Castrop-Rauxel. Eigentlich war dieser Ausflug ein Weihnachtsgeschenk, doch dann wollte er die Frage aller Fragen stellen und nicht mehr warten, weil er für immer mit ihr zusammen sein will. „Ich wusste in diesem Augenblick, dass jetzt etwas anders ist, so wie er mich in den Arm nah und anschaute.“
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Er sagt: „Den Ring hatte ich ihr in einer Muschel überreicht, die ich während eines gemeinsamen Urlaubs am Strand gefunden hatte.“ In dem Moment wusste er, dass er ihr einen Antrag machen wollte. Doch Sebastian Schmidt ließ sich Zeit, wartete auf den richtigen Augenblick. Die Muschel, die auch einen passenden Deckel hat, blieb erstmal ein Jahr in der Schublade der Schwester. Erst dachte er an die Kirmes als passenden Ort für einen Antrag, doch irgendwie hätten das alle erwartet. Das wollte er nicht, es sollte besonders sein, so wie die Beziehung.
Aber als sie ihm die Idee mit der Hochzeit auf der Kirmes erzählte, war er sofort Feuer und Flamme. „Es sind doch eh alle in Gevelsberg, weil Kirmes ist, alle haben Zeit, um dabei zu sein“, sagt Bernadette Makolla. Natürlich haben sie auf der Kirmesterrasse zu ihrem Sektempfang eingeladen. Es gab stilechtes Hippenbrot und eine Fahrt im Oldtimer über die Kirmesmeile, mit Sondergenehmigung und bevor die Buden öffneten. Geheiratet wurde in der Kornbrennerei.
Aufregende Vorbereitung
Doch ehe es so weit war, waren es aufregende Monate. „Wir wussten nicht, ob wir auf der Kirmes heiraten dürfen und haben es so sehr gehofft, wir haben all unsere Freunde verrückt gemacht“, sagt Bernadette Makolla. Der Wunschtermin stand fest: 23.6.2023 und 12.30 Uhr, doch alles andere nicht. „Wir haben dann einen Termin beim Bürgermeister bekommen, wenige Tage vor Weihnachten.“ Das war so wichtig, weil man sechs Monate vor dem Termin erst alles klar machen konnte, also am 23. Dezember. Die Genehmigung sich im Riesenrad zu trauen, haben sie nicht bekommen. Aber die Zusage, in die Kornbrennerei zu gehen - mit Blick auf die Kirmesterrasse, wo alles begann. „Das war dann sogar noch besser, weil alle dabei sein konnten“, sagen die frisch Vermählten. Und auch hier kam die Muschel zum Einsatz, dort bewahrte er die Eheringe auf.
Immerhin konnten sie die offiziellen Hochzeitsfotos auf dem Riesenrad machen, der Betreiber habe es ihnen gestattet und eine Sonderrunde drehen lassen. Nur sie und der Fotograf Patrick Kirschhofer. „Das alles war einfach nur der Hammer.“
Im August soll die kirchliche Trauung stattfinden. Wo steht noch nicht fest. „Eigentlich wollten wir in der Liebfrauenkirche heiraten. Doch die ist zu. Und die Engelbertkirche hat gerade keine Bänke“, sagt sie. Sie wünschen sich, dass Pastor Ulrich Brauer sie traut.
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Doch jetzt feiern die beiden erst einmal ihre Flitterwochen auf der Gevelsberger Kirmes. Dort, wo alles begann. An dem Ort, den sie lieben, an dem sie den schönsten Tag ihres Lebens feierten.