Ennepetal. Völlig kurios endet ein eigentlich unspektakulärer Unfall. Die Polizei steht nach der Tat in Ennepetal vor einem völligen Rätsel.
Ein eigentlich unspektakulärer Unfall erwächst sich in Ennepetal zu einer Geschichte, die rat- und fassungslos macht. Und der Einzige, der Licht ins Dunkel bringen kann, wird in Sekundenbruchteilen vom Opfer zum Täter – sagt aber auf der Polizeiwache kein Wort.
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Der Reihe nach: Wie die Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr erst jetzt mitteilt, ereignete sich die Sache bereits am vergangenen Freitag, 6. Januar. Der 62-jährige Fahrer eines VW Caddys beabsichtigte von der Kölner Straße in Ennepetal (ehemalige B7) nach rechts auf ein Grundstück abzubiegen und übersah dabei den Fahrradfahrer, der auf dem dortigen Gehweg fuhr. Der VW und das Fahrrad stießen zusammen, der Radfahrer stürzte, das Rad wurde dabei beschädigt.
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Vorbildlich stieg der 62-jährige Unfallverursacher aus, ging zu dem 18-jährigen Mann, den er aus Versehen so unsanft von seinem Rad geholt hatte und fragte nach dessen Personalien, um korrekt für den Schaden aufzukommen, den er verursacht hatte. Doch der 18-jährige Deutsche ohne Migrationshintergrund weigerte sich, dem Mann zu sagen wer er ist, damit er seinen Schaden ersetzt bekommt. Als er versucht, zu flüchten, will der VW-Fahrer ihn daran hindern. Da rastet der 18-Jährige aus, schlägt dem 62-Jährigen mehrfach mit der Faust ins Gesicht, flüchtet anschließend zu Fuß ohne sein Fahrrad in Richtung Gevelsberg.
Flucht und Körperverletzung
Der 62-Jährige, der bei dem Angriff leicht verletzt wird, und später durch eine Rettungswagenbesatzung vor Ort versorgt werden muss, wählt den Notruf. Nur wenige hundert Meter weiter greift die Polizei den Flüchtigen an der Kölner Straße auf. Sie nimmt ihn mit zur Wache am Büttenberg in Ennepetal. Doch warum der junge Mann zugeschlagen hat, haben die Beamten aus ihm nicht herausbekommen, denn er hat eisern geschwiegen. „Ebenso hat er keinen offenen Haftbefehl, stand weder unter Drogen noch unter Alkohol“, sagt Sonja Wever, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde. Auch verbotene Substanzen oder Gegenstände habe er nicht mit sich geführt.
Der 18-jährige Ennepetaler ist wieder entlassen, wird aber im Zuge der Ermittlungen noch eine Vorladung erhalten. Er muss sich wohl wegen Unfallflucht – das gilt auch für das Opfer – sowie Körperverletzung verantworten müssen.
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