Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. Der nächste Waldbrand hält die Feuerwehr im Ennepe-Ruhr-Kreis in Atem. So rüsten sich die Einsatzkräfte für die andauernde Dürre.

Der jüngste Waldbrand in Gevelsberg zeigt deutlich: Die Gefahr großer Flächenbrände nimmt auch in unseren Breitengraden erheblich zu. Der Blick nach Brandenburg oder jüngst nach Attendorn macht ebenso deutlich: Ab einer gewissen Größe und je nachdem wie unwegsam das Gelände ist, haben selbst hoch professionell arbeitenden Feuerwehrleute erhebliche Schwierigkeiten damit, die Feuer zu kontrollieren und zu löschen. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Christian Zittlau gibt einen Einblick in die Situation in den neun Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises.

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„Wir beobachten die Lage mit einer gewissen Sorge“, sagt Zittlau und fährt fort: „Alles ist rappeltrocken, dazu kommen die abgestorbenen Fichtenbestände und auch viele alte Buchen, die mehr und mehr austrocknen.“ Grundsätzlich sei die Waldbrandgefahr zwar ein Thema, mit dem sich die Feuerwehren im Ennepe-Ruhr-Kreis in einem jeden Sommer auseinandersetzen würden, doch die außergewöhnlich lang anhaltende Dürre in diesem Jahr fordere ebenso besondere Maßnahmen. „Ein Feuerwerk in Wald- oder Wiesennähe würden wir aktuell wohl nicht genehmigen.“ Er hofft darauf, dass die Menschen überlegt handeln. Heißt: Ein Auto hat in hohem Gras aktuell nichts zu suchen. Der Auspuff – insbesondere der Katalysator – entwickelt Temperaturen, die eine Wiese entzünden können.

Spezialfahrzeug in Ennepetal

Noch schlimmer aus Zittlaus Sicht: „Die Unart, dass Leute ihre brennenden Zigaretten-Kippen aus dem fahrenden Auto schnippen.“ Die Brände neben den Straßen zu löschen bedeute stets viel Arbeit für die Wehr und behindere den Verkehr.

Kommt es doch zum Brand wie nun in Gevelsberg, wo 800 Quadratmeter Wald in Flammen standen, sieht der stellvertretende Kreisbrandmeister die EN-Wehren gut aufgestellt. „Wir haben an vielen Standorten zusätzliche und spezielle Schlauchkapazitäten“, sagt er. Diese kamen auch in Gevelsberg zum Einsatz, wo mehrere Kilometer Schlauch für die Wasserversorgung aufgebaut werden mussten. Dazu gehört auch ein spezielles Fahrzeug, das bei der Feuerwehr in Ennepetal steht und über zwei Kilometer Schlauch verfügt.

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Nicht zuletzt sind mehrere Tanklöschfahrzeuge und externe Behälter für die Wasserversorgung bei solchen Bränden weit weg von Hydranten im Kreisgebiet verteilt. „Oft benötigt man gar nicht so viel Wasser zum Löschen bei Waldbränden. Die größere Schwierigkeit ist, es an den Einsatzort zu bekommen“, sagt Christian Zittlau, der dieser Tage einen noch wacheren Blick auf den Wald- und Grasbrandindex hat.

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