Schwelm. Das Brunnenhäuschen in Schwelm muss dringend saniert werden. Das Land will sich an den Kosten beteiligen. Damit ist klar, wann es endlich losgeht

„Das ist eine Nachricht, die mich wirklich sehr freut“. Das sagte Thomas Striebeck, der Leiter des städtischen Immobilienmanagements, und die Freude war ihm deutlich anzuhören. Das Land NRW fördert die Sanierung des Brunnenhäuschens mit 93.211 Euro. Und das ist nicht die einzige gute Nachricht für das Schwelmer Wahrzeichen, das dringend auf Vordermann gebracht werden muss.

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Geld vom Land

Der Förderbescheid liegt der Stadt zwar noch nicht vor. Das Schwelmer Brunnenhäuschen findet sich aber auf der Liste der Projekte wieder, die das Land mit Mitteln aus seinem Programm Denkmalförderung in diesem Jahr unterstützen möchte, und die in dieser Woche vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW veröffentlicht wurde. „Wir können fest davon ausgehen, dass es so auch kommen wird“, hat Thomas Striebeck keinen Zweifel daran, dass das Geld nach Schwelm fließen wird.

Thomas Striebeck Leiter städt. Immobilien Management, freut sich über die Nachricht aus Düsseldorf.
Thomas Striebeck Leiter städt. Immobilien Management, freut sich über die Nachricht aus Düsseldorf. © Bernd Richter

Es ist die Nachricht, auf die die Stadt sehnlichst gewartet hat, um endlich mit dem Vergabeverfahren loslegen zu können. Damit – und auch schon mit den ersten Sanierungsarbeiten – könne nun begonnen werden, selbst wenn die Mittel aus Düsseldorf bis dahin noch nicht geflossen sind, erklärte Thomas Striebeck. Das sei mit dem Scharrenbach-Ministerium so abgesprochen und macht den Weg frei, die dringend nötige, aber auch teure Sanierung des Schwelmer Wahrzeichens, das sich im Brunnenpark befindet, endlich in die Tat umzusetzen. Im städtischen Haushalt ist die Maßnahme mit 342.750 Euro veranschlagt.

Eigentlich wollte die Stadt mit der Sanierung schon 2021 begonnen haben. Daraus wurde nichts, weil es im vergangenen Jahr keine Förderung gab. Und während Schwelm damals komplett leer ausging, könnte es in diesem Jahr gleich doppelten Grund zur Freude geben. Neben den rund 93.000 Euro aus dem Denkmalförderprogramm 2022 hofft die Stadt auf weitere Unterstützung von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Förderung in Höhe von 41.000 Euro wurden beantragt. Das Schwelmer Brunnenhäuschen aus dem 18. Jahrhundert ist eines der wenigen noch existierenden Brunnenhäuschen in Deutschland überhaupt. Thomas Striebeck ist guter Dinge, dass es auch mit der zweiten Förderzusage klappen könnte. Gut möglich also, dass am Ende fast 40 Prozent der Kosten aus Mitteln Dritter bestritten werden.

Feuchtigkeit bedroht Substanz

Mit dem Signal aus Düsseldorf ist nun auch klar, wie und wann es am Brunnenhäuschen weitergeht. Das gesamte Gebäude – vom Dach übers Mauerwerk bis zum Boden – muss saniert werden, weil Feuchtigkeit eindrang und die Substanz bedroht. Als erstes sei das Dach an der Reihe, dass komplett erneuert wird, erklärte Verena Lange, die beim Immobilienmanagement fürs Technische zuständig ist. Dann folgt das Mauerwerk, das neu verfugt werden muss, damit keine Feuchtigkeit mehr eindringt, und schließlich der Boden, der ebenfalls runderneuert wird, weil die Nässe auch von unten ins Gebäude dringt. „Die ersten Arbeiten sollen im Juli, August beginnen“, erklärte Verena Lange. „2023 wollen wir mit allem fertig sein“, ergänzte Thomas Striebeck. Dann soll das achteckige Brunnenhäuschen soweit wieder auf Vordermann gebracht sein, dass Schwelm noch viele Jahre was von seinem markanten Wahrzeichen hat.

Reaktionen der Politik

Der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Oliver Flüshöh, freut sich darüber, dass Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) die Sanierung des Brunnenhäuschens mit 93.000 Euro im Landesprogramm „Denkmalförderung 2022“ berücksichtigt hat. „Das Brunnenhäuschen ist sicherlich eines der schönsten Denkmäler der Stadt und Symbol der Nachbarschaft Brunnen. Leider verfällt es zusehends. Die Landesregierung hilft hier an der richtigen Stelle“, so Flüshöh.

Mit Blick in die Zukunft ergänzt Christian Brandt, Landtagskandidat der CDU für den hiesigen Wahlkreis: „Die CDU geführte Landesregierung hat in den letzten fünf Jahren viele Millionen Euro Fördermittel zur Entwicklung der Stadt nach Schwelm geleitet. Das soll auch in der Zukunft so bleiben“

Das Baujahr des Brunnenhäuschens lässt sich nicht mehr genau ermitteln. Es sei mit hoher Wahrscheinlichkeit vor 1774 errichtet worden, erklärte Verena Lange. Es ist damit Zeugnis jener Zeit, als Schwelm eine kleine Kurstadt mit Heilwasserquelle und Badebetrieb war. „Ein Denkmal ersten Grades“ befand Thomas Striebeck vor geraumer Zeit. Bereits zweimal in den vergangenen Jahrzehnten, 1998 und 2008, wurde das Brunnenhäuschen umfänglich saniert. Es ist im Eigentum der Stadt Schwelm und neben der Christuskirche und Haus Martfeld eines der drei Wahrzeichen der Stadt. Das Brunnenhäuschen ist auch das Symbol der Nachbarschaft Brunnen.