Ennepetal. Axel Meier wurde im Rahmen eines Vortrags, den er bei der Kulturgemeinde über Schildkröten hielt, mit dem Ennepetaler Friedenspreis geehrt.

Nachdem Axel Meier mit dem Friedenspreis ausgezeichnet worden war, stieg er in seinen Vortrag ein. So erzählte er, dass er als Kind zum Verdruss der Erzieherinnen gerne eine kleine Schildkröte in den Kindergarten geschmuggelt habe. Jetzt, als Erwachsener, hat er einen kleinen privaten Zoo im Garten seines Hauses an der Lindenstraße. Und in allen Räumen sind große Aquarien zu finden – außer in der Küche und auf dem Klo. Axel Meier faszinierte die Besucher allein schon durch die Art seines Vortrages und durch die wunderbaren Fotos von den verschiedensten Schildkröten.

Axel Meier hält bei sich zu Hause an der Lindenstraße in Voerde viele verschiedene Schildkröten. Hier eine europäische Sumpfschildkröte.
Axel Meier hält bei sich zu Hause an der Lindenstraße in Voerde viele verschiedene Schildkröten. Hier eine europäische Sumpfschildkröte. © WP | Hans-Jochem Schulte

Er berichtete zunächst von seinem jüngsten Besuch im Jozani-Chwaka-Nationalpark auf Sansibar (Tansania). Dort ging es natürlich um Schildkröten, aber genauso um die Menschen, die dort in einer Dorfgemeinschaft leben, aber nicht mehr jagen und brandroden dürfen. Meier baute mit ihnen ein Empfangsgebäude für die Touristen, entwarf ein Gesamtkonzept für den Zoo, immer mit dem Blick auf Tier- und Naturschutz. Und er nähte mit Dorfbewohnerinnen Kleidungsstücke und Taschen, um sie Touristen anbieten zu können. „Anfangs waren die jungen Frauen skeptisch, dann brach das Eis”, erzählte Meier. Die Frauen hätten verstanden, dass mit so einer Arbeit Geld zu verdienen sei, Geld, das sie für den Lebensunterhalt ihrer großen Familien dringend benötigen.

Die Dorfbewohner richteten in dem Empfangsgebäude dem Helfer aus Deutschland ein Zimmer ein. Als Axel Meier nach über drei Monaten Aufenthalt im Nationalparkdorf wieder nach Hause fliegen wollte und Abschied nahm, wurde er offiziell als Mitglied der Dorfgemeinschaft aufgenommen – mit einer Urkunde. Der Voerder ist dort nun der 119. Bauer.

Die Vorsitzende der Kulturgemeinde, Beatrix Adam, dankte dem Referenten mit den Worten: „Ich bin sprachlos. Super, super, super Vortrag!“