Ennepetal. So viele Termine wie noch nie hat der Verkehrsverein in der Stadt Ennepetal für seine Konzertreihe „Sang & Klang“ im Hülsenbecker Tal vergeben.

Wenn am 1. Mai das Akkordeonorchester Ennepetal die traditionelle Konzertreihe „Sang & Klang“ eröffnet, dann wird das voraussichtlich der Auftakt zu einer Rekordsaison. „Wir haben so viele Termine wie noch nie vergeben“, berichtet die Vorsitzende des Verkehrsvereins in der Stadt Ennepetal, Anita Schöneberg, sehr erfreut. Nach aktuellem Stand werden an 13 Sonntagen ganz unterschiedliche Konzerte an der Musikmuschel im Hülsenbecker Tal geboten.

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Nach zwei Jahren Corona-Pause seien alle froh, endlich wieder auftreten zu können, meint Schöneberg. Das Akkordeonorchester, dem sie selbst angehört, habe bislang erst wenige Proben absolvieren können. Gleich drei Termine wird das traditionsreiche Orchester in diesem Jahr bei „Sang & Klang“ bespielen. Zwei Konzerte plant der Shanty Chor Voerde, und auch die Stadt- und Feuerwehrkapelle wird unter Leitung ihres neuen Dirigenten Klaus Rauhaus auftreten.

Idyllisch gelegen: Die 1984 eingeweihte Musikmuschel im Hülsenbecker Tal. Bevor die „Sang & Klang“-Konzertsaison startet, will der Verkehrsverein das Dach noch sanieren lassen.
Idyllisch gelegen: Die 1984 eingeweihte Musikmuschel im Hülsenbecker Tal. Bevor die „Sang & Klang“-Konzertsaison startet, will der Verkehrsverein das Dach noch sanieren lassen. © Privat | Privat

Auf den in der Berichterstattung über die Jahreshauptversammlung des Verkehrsvereins in dieser Zeitung veröffentlichten Aufruf an Musiktreibende, sich zu melden, hätten sich einige Interessenten gefunden, so Anita Schöneberg. So wird das Schwelmer Quartett „Querbeet“ an zwei Sonntagen in der Musikmuschel auftreten und Musik von der Klassik bis zum Pop bieten. Und das Remscheider Blechbläserquintett um den Ennepetaler Olaf Biermann feiert ebenfalls seine Premiere im Tal. Hinzu kommen die Musikschule der Stadt Ennepetal, die einen Sonntag gestalten wird, der Ennepetaler Singer/Songwriter Luc Packlidat (solo und mit seiner Band Vuchsbau), der SPD-Chor sowie das Duo MPPM, das Blues & Sounds spielen wird. Dahinter verbergen sich der ehemalige Hagener Musiklehrer Michael Pfetzing sowie der frühere Leiter der Ennepetaler Musikschule, Paul-Gerhard Minor. „Wir hatten die beiden schon vor zwei Jahren gebucht, doch dann ging wegen Corona nichts mehr“, erklärt Anita Schöneberg. Nun kommen sie endlich zu ihrem Auftritt.

Der „Sang & Klang“-Kalender

Folgende Termine für die Konzertreihe „Sang & Klang“ stehen fest (jeweils sonntags, 14.30 Uhr an der Musikmuschel im Hülsenbecker Tal):

1. Mai: Akkordeon-Orchester Ennepetal

15. Mai: Stadt- und Feuerwehrkapelle

29. Mai: Shanty-Chor Voerde Ennepetal

5. Juni (Pfingstsonntag): MPPM Blues and Songs

19. Juni: Querbeet-Quartett

26. Juni: Remscheider Blechbläser-Quintett

17. Juli: Akkordeon-Orchester Ennepetal

31. Juli: Querbeet-Quartett

14. August: Akkordeon-Orchester Ennepetal

21. August: Vuchsbau (Soloact und Band)

28. August: Musikschule Ennepetal

11. September: Shanty-Chor Voerde Ennepetal

18. September: SPD-Chor Ennepetal

Musiker, die an einem Auftritt interessiert sind, dürften sich gerne melden. Dann werde man schauen, ob sich noch ein Termin dafür finden lasse, erklärt die Verkehrsvereinsvorsitzende Anita Schöneberg. Kontakt: 02333/76394, E-Mail: schoeneberg.ennepetal@t-online.de.

Obwohl der Verkehrsverein in den vergangenen beiden Jahren keine „Sang & Klang“-Konzerte veranstalten konnte, hatte die Stadt einen Zuschuss gegeben. 2020 hatte der Verein den für das Jahr bereits gebuchten Musikgruppen insgesamt 1200 Euro ausgezahlt. „In diesem Jahr können wir auch etwas mehr Gage zahlen“, erklärt Anita Schöneberg. Je nach Anzahl der auftretenden Musiker gibt es zwischen 200 und 550 Euro für einen Konzertnachmittag. Die Konzertnachmittage werden von den jeweiligen Akteuren ehrenamtlich organisiert, einige werden auch Kaffee und Kuchen anbieten.

Seit Jahrzehnten veranstaltet der Verkehrsverein die „Sang & Klang“-Reihe, seit dem Bau der Musikmuschel Mitte der 80er Jahre finden sie im Hülsenbecker Tal statt. Einer, der maßgeblich dafür gesorgt hatte, dass es die Musikmuschel, die man sonst aus Kurorten kennt, gibt und dort Ennepetaler „Kurkonzerte“ stattfinden können, war Bernhard Steden. Vor wenigen Wochen starb der bekannte Musiker und Komponist, der auch den Verkehrsverein etliche Jahre lang geführt hatte. Im zu Ehren sollen nach den Vorstellungen von Anita Schöneberg bei den „Sang & Klang“-Konzerten immer wieder Lieder aus Stedens Feder erklingen. „Das Akkordeonorchester greift die Idee schon auf und wir beim ersten Konzert am 1. Mai ,Komm’ und besuch’ uns mal im schönen Ennepetal“ spielen. Oliver Gockel hat sich bereit erklärt, das Lied zu singen“, so die Vereinsvorsitzende. Auch der Shanty Chor hat die Hymne auf Ennepetal im Repertoire. Auch andere bekannte Steden-Stücke wie „Der Junge aus Westfalen“ könnten im Laufe des Jahres zu hören sein.

Bernhard Steden, der den Bau der Musikmuschel initiiert hatte, und Anita Schöneberg beim Fest zum 25-jährigen Bestehen der Muschel im Jahr 2009.
Bernhard Steden, der den Bau der Musikmuschel initiiert hatte, und Anita Schöneberg beim Fest zum 25-jährigen Bestehen der Muschel im Jahr 2009. © WR | Sabine Nölke

Bevor die Musikmuschel zur Bühne für die ganz unterschiedlichen Musiktreibenden wird, soll sie selbst noch in Schuss gebracht werden. Das Dach der Muschel, die einst vom Ennepetaler Unternehmer Siegfried Jacob gestiftet und am 19. Mai 1984 eingeweiht wurde, wird saniert. Dafür hatte die Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld eine stattliche Summe beigesteuert. Die Arbeiten sollen pünktlich zum ersten „Sang & Klang“-Konzert abgeschlossen sein.