Redaktionsleiter Stefan Scherer meint: In Schwelm darf kein Mensch hungern.
Wir leben in einem der zivilisiertesten, wohlhabendsten und wirtschaftlich stärksten Länder der Welt. Da ist es kaum vorstellbar, dass mitten unter uns in Schwelm Menschen Hunger leiden müssen, Kinder mangelernährt werden, weil kein Geld vorhanden ist, damit diese Menschen täglich etwas zu Essen auf dem Tisch stehen haben.
Essen ist für viele Lebensqualität, Freude, etwas, für das sie gern viel Geld ausgeben. Viele können die Grillsaison kaum abwarten, sehnen die Zeit herbei, in der große Feste wie Hochzeiten mit grandiosen Schlemmereien endlich wieder möglich sind. Ohne Zweifel: Dazu zähle ich auch. Ich esse gerne gut und bin auch bereit, dafür viel Geld auszugeben.
All dies erscheint uns selbstverständlich. Natürlich ist der Ärger da, wenn die Zahl auf dem Bon im Supermarkt plötzlich anschwillt, aber die meisten von uns haben doch tatsächlich gar keine Ahnung, wie es sich anfühlt, ernsthaft Hunger zu leiden und nicht zu wissen, wann man dazu in der Lage sein wird, sich auch nur eine rudimentäre Mahlzeit leisten zu können.
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Genau für diese Menschen war der Tafelladen stets eine Stütze, ein Stück Lebensqualität auf dem Teller, das sie sich sonst nie hätten leisten können. Dass ausgerechnet in diesem wichtigen Netz die Maschen größer werden, weil zu wenig Essen gespendet wird, darf kein Dauerzustand werden. Eine Schwelmer Gesellschaft, die so viel Hilfe für die Ukraine organisieren kann, wird auch ihre eigenen schwächsten Mitglieder stützen. Essen darf kein Luxus werden.