Ennepe-Ruhr/Hagen. Immer mehr Mütter fallen im Beruf aus, weil sie ihre Kinder zu Hause wegen geschlossener Kitas und Schulen betreuen müssen. Das hat Konsequenzen.
Die Auswirkungen der extrem ansteigenden Infektionen, aber vor allem der geschlossenen Kitas und der vielen Klassen im Distanzunterricht, nehmen das Leben in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal in den Schwitzkasten: Bäckereien können ihre Öffnungszeiten nicht mehr bedienen, weil das Personal seine Kinder betreuen muss, in einigen Arztpraxen wird die Besetzung langsam eng.
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Prominentes und topaktuelles Beispiel ist die Bäckerei Kamp, die von Hagen aus 32 Filialen – unter anderem in Gevelsberg und in Ennepetal betreibt. Auf Facebook macht das Unternehmen in der Gevelsberger Gruppe deutlich: „Da in unseren Teams auch viele Mamas arbeiten, die jetzt ihre Kinder bei zum Teil geschlossenen Schulen/Kitas und Co. betreuen müssen oder dadurch selbst in Quarantäne sind, schließen unsere Fachgeschäfte eventuell früher oder sind ,knapper’ besetzt. Bitte entschuldigen Sie diese Serviceeinschränkungen. Wir sind trotzdem gern für Sie da!“
Situation verschärft sich seit zwei Wochen
Es sei ein tägliches Personal-Puzzle heißt es aus der Hagener Zentrale auf Nachfrage der Redaktion. Sogar die Bürokräfte müssten mittlerweile in den Filialen aushelfen, damit diese überhaupt alle öffnen können. Und: „Ohne die vielen Schülerinnen, die bei uns als Aushilfen arbeiten, wären wir schon völlig aufgeschmissen.“ Seit etwa zwei Wochen verschärfe sich die Situation in dem Betrieb mit insgesamt etwa 200 Angestellten immer mehr. „Wir können aber nicht mehr als arbeiten.“
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Die Pandemie zeigt: Auch heute noch sind vornehmlich die Mütter und nicht die Väter für die Betreuung der Kinder zuständig, weshalb die Berufssparten, in denen mehr Frauen als Männer arbeiten, deutlich mehr von der Omikron-Welle betroffen sind, als diejenigen, wo das Verhältnis ausgeglichener ist oder die Männer in der Überzahl sind. So kommunizieren beispielsweise auch Arztpraxen, dass sie nicht mehr sicher sind, wie lange, sie die gewohnten Sprechzeiten aufrecht erhalten können.