Redaktionsleiter Stefan Scherer zu den Plänen, dass Norma das Vorzeigeprojekt der Stadt Schwelm prägen soll.

Die Fragen, ob man Norma gut oder schlecht findet, ob man Discounter mag oder nicht, ob für die Versorgung der Innenstadt ein Supermarkt mitten im Zentrum notwendig ist, oder wann die Wähler von den Gewählten über Entwicklungen in ihrer Stadt informiert werden, sind einer anderen Sache nachgelagert. Politik und Verwaltung mit Bürgermeister Stephan Langhard an der Spitze müssen sich zuvorderst über eine andere Sache klar werden: Wie sieht die sinnvollste und bestmögliche Nutzung des Erdgeschosses des neuen Rathauses aus?

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Dieses Projekt ist das herausragende der vergangenen zehn Jahre, seit die Brauerei geschlossen hat. Dieses Projekt wird das Filet-Grundstück der Schwelmer Innenstadt auf Jahrzehnte prägen. Kein anderes Grundstück in der Stadt ist nach den vielen Enttäuschungen vom Verlust der Identifikation stiftenden Brauerei über die Pass-Pläne und das Euroconcept-Desaster derart emotional aufgeladen, wie dieses. Politik und Verwaltung sollten sich eines bewusst machen: Der Ärger und die Enttäuschung der Menschen nach dem Bekanntwerden der Norma-Pläne ist kein Angriff auf die Verantwortlichen. Dies ist ein ausgesprochen positiver Ausdruck, dass den Schwelmern wichtig ist, was in ihrer Stadt passiert, dass an dieser Stelle keine Beliebigkeit herrschen soll, dass sie diesen zentralen Teil der Stadt gern ihren Gästen zeigen möchten.

Hier treffen Emotionalität und Hoffnung auf einen Paragrafen aus dem Einzelhandelskonzept. Die Frage, die sich jeder Entscheidungsträger da stellen muss, lautet: Will ich das alles überstrahlende Vorzeigeprojekt dieser Stadt durch einen Discounter prägen?