Gevelsberg. Uferpromenade, Bänke, Streuobstwiese: Am Berger See in Gevelsberg ist einiges geplant.

An der Uferpromenade entlang spazieren, von einer Bank aus auf den See schauen und entspannen, in Blickweite eine Streuobstwiese: So sollen die Gevelsbergerinnen und Gevelsberger den Berger See in Zukunft erleben. Die ersten Fördermittel zur Umgestaltung sind nun beantragt.

Der Berger See liegt den Menschen in Berge besonders am Herzen. Das ist ein Ergebnis der Online-Befragung zum geplanten Freiraumkonzept Berge-Knapp, das 2020 von der Stadt in Auftrag gegeben wurde. Es hat seitdem viele Gespräche mit Anwohnern gegeben und viele Ideen. Auf dieser Grundlage startete in diesem Sommer die Online-Befragung, bei der die Gestaltung des eigenen Wohnumfelds und des heimischen Viertels im Fokus stand. Auf einer interaktiven Karte konnte jeder, der wollte, zudem ganz individuelle Wünsche und Anmerkungen hinterlassen. Und dieses Angebot haben mehr als 70 Menschen genutzt.

Auswertung läuft noch

Auch wenn die Auswertung von dem beauftragten Planungsbüro noch längst nicht abgeschlossen ist: Es ist vor allem der Berger See gewesen, der immer wieder genannt wurde, ebenso wie der Wunsch nach einer besseren Freizeitnutzung. Diese ersten Ergebnisse wurden nun im Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt. „Wie sich gezeigt hat, wird der Berger See als prägender Freiraum des Quartiers wahrgenommen. Den Vorschlägen der Bewohner folgend soll die Erlebbarkeit der Wasserflächen und wassernahen Natur erhöht werden“, heißt es in dem Konzept für Berge-Knapp. Darin ist auch von einer Seepromenade an der Ostseite die Rede und davon, den dichten Bewuchs punktuell auszulichten, um freie Sicht auf die Wasserfläche zu haben. Weiter steht im Konzept: „Im Norden des Sees soll im Bereich der Brücke über den Fleckenbrucher Bach ein Rast- und Infobereich eingerichtet werden, der auf die landschaftlichen und ökologischen Besonderheiten hinweist.“ Doch das ist alles erst einmal Zukunftsmusik.

Auftakt für Umgestaltung

Konkret geht es nun erst einmal um „nur“ die Aufwertung der Aufenthaltsflächen, die mit einem Förderantrag auf den Weg gebracht werden. In den Fokus rücken dabei die Wegeflächen, die Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern und die Aufstellung von Holzdecks- und Liegen. Die Gesamtkosten werden auf etwa 156.000 Euro geschätzt. Davon öffentlich gefördert werden 70 Prozent. Die Planung und Umsetzung soll bis zum Sommer 2023 abgeschlossen werden – sofern denn die Mittel für die Umgestaltung bewilligt werden.

Die Maßnahme am Berger See soll aber nur der Anfang für viele weitere Projekte sein. Nicht nur, weil der See für viele Menschen eine besondere Rolle spiele, auch, weil „die Aufwertung der Wiese ausschließlich über öffentliche Flächen möglich ist“, heißt es in der entsprechenden Verwaltungsanlage. Das mache vieles leichter und könne direkt umgesetzt werden. Wann eine Seepromenade kommt, oder der Infobereich, das steht noch nicht fest.

Der Berger See ist nur ein Bereich von vielen, die im Rahmen des Freizeitkonzeptes aufgewertet werden sollen, aber hier soll nun der Anfang gemacht werden. In den Blick rücken später auch: die Parkplatzsituation, Freiflächengestaltung, Spielplätze, Mobilität, Fassaden, Geschossbau und Häuserzeilen. Die Themen sind vielfältig. Und der Prozess wird einige Zeit dauern, erklärten Stadtplaner Andreas Belz und Fachbereichsleiter Björn Remer im Gespräch mit unserer Zeitung. Doch der Anfang ist gemacht. Interessant wird sein, welche Ideen und Wünsche die Bürger sonst noch für ihren Stadtteil haben.