Schwelm. So sieht die neue Prioliste von Schwelms Bürgermeister Stephan Langhard aus.
Von der ursprünglichen Fassung der sogenannten „Prioliste“, die Bürgermeister Stephan Langhard im Januar als Strategiepapier 2030 vorgestellt hat und in der die gesamten Bauprojekte wie Schulen, Bäderlandschaft und Feuerwachen aufgelistet sind, ist nicht mehr viel übrig geblieben. In der jüngsten Sitzung des Liegenschaftsausschusses gewährte die Verwaltung einen Blick auf die aktuelle Fassung. Die Prioritäten wurden neu geordnet, die Verwaltung springt zwischen den verschiedenen Projekten hin und her, ganz wie Kapazitäten im Rathaus vorhanden sind und wie es die einzelnen Arbeitsschritte zum Voranbringen der Projekte erfordern.
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Feuerwehr
Eines ist allerdings beim Alten geblieben: Die künftige räumliche Ausstattung der Feuerwehr an ihren drei Standorten im Stadtgebiet hat immer noch die Prioritätsstufe Eins. Dass eine neue Feuer- und Rettungswache als Ersatz für die August-Bendler-Straße gebaut werden muss und der Neubau am Ochsenkamp verortet ist, ist schon seit geraumer Zeit bekannt. Klarheit herrscht auch darüber, dass das Feuerwehrgerätehaus Linderhausen in seiner jetzigen Form nicht mehr zu Ertüchtigung ist und wahrscheinlich ein Neubau her muss. Neu in der Betrachtung ist allerdings die Beurteilung über das Feuerwehrgerätehaus Winterberg an der Beyenburger Straße. Zu 99,99 Prozent, so Thomas Striebeck, Leiter des Städtischen Immobilienmanagement, müsse diese Immobilie ebenfalls durch einen Neubau ersetzt werden. Und dieser Neubau werde nicht mehr am jetzigen Standort zu realisieren sein.
Damit greift Striebeck der in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie vor, die zum Jahresende vorliegen soll. In der wird der Raumbedarf für die Häuser der Feuerwehr ermittelt. „Dementsprechend wird sich dann auch festlegen lassen, was wir für eine Fläche benötigen“, so Thomas Striebeck. Der Verwaltungsfachmann wies auch gleich auf die Fallstricke hin, die ein Neubau im Außenbereich mit sich bringt. Für ein neues Gerätehaus am Winterberg muss erst einmal Planungsrecht geschaffen werden. Bis zum Abschluss des dazu nötigen Verfahrens sind allein rund 18 bis 24 Monate zu veranschlagen. Erst dann kann mit dem Bauen selbst begonnen werden - vorausgesetzt, es findet sich ein geeignetes Grundstück.
Schulen
Die Prioritätsstufe 2 genießen die Schulprojekte, bei denen allerdings zum größten Teil noch nicht mit der Planung begonnen wurde. Der Raumbedarf für die OGS an der Grundschule Ländchenweg liegt vor. Bei der Realschule muss geprüft werden, ob eine Aufstockung des Gebäudes möglich ist. Die OGS an der Grundschule Nordstadt braucht mehr Platz, der ursprünglich dort ebenfalls vorgesehene weitere Kindergarten wird erst einmal nicht von der Stadt benötigt.
Die Stadt bemüht sich um die Teilnahme an einem Bundesförderprojekt. In dessen Rahmen könnten die Pläne für die Engelbertschule und die Erprobungsstufe des Gymnasiums gemeinsam betrachtet werden, die bekanntlich in das ehemalige Gebäude der Gustav-Heinemann-Schule umziehen sollen. Bürgermeister Stephan Langhard hofft auf Antworten, was die wirtschaftlich optimalste Lösung zur Realisierung des Projekts sei. Zum einen gehe es um eine Bewertung der Immobilie Gustav-Heinemann-Schule und um Antworten auf die Frage, ob ein Abriss oder eine erneute Nutzung nach einer Kernsanierung wirtschaftlicher wäre.
Kesselhaus
Auch das Kesselhaus spielt eine zentrale Rolle in der Prioritätenliste und ist von 4 auf Platz 3 gerutscht. Die Stadt ist aktuell im Gespräch mit einem Ingenieurbüro, um den Ratsbeschluss von April 2021 umzusetzen: Entwicklung des Kesselhauses für sieben Millionen Euro und Fertigstellung in 2023. Mit der Zeitvorgabe wird es allerdings nichts. Einen zeitgleichen Bau mit dem Patrizierhaus der Sparkasse und dem Rathaus erachtet die Verwaltung als nicht zielführend. Nicht weiter verfolgt wird der Plan, das Stadtarchiv ins Kesselhaus zu verlagern. „Wir setzen das Konzept um. Aber natürlich muss es möglich sein, auch Varianten zu prüfen“, sagt Langhard.
Bäderlandschaft
Die Bäderlandschaft befindet sich ebenfalls in der überarbeiteten Prioliste, nunmehr auf Position 4 wieder. „Die Vorbereitungen für den Planungswettbewerb laufen, Start wird sein im Januar oder Februar 2022“, sagt Thomas Striebeck. Mit Ergebnissen rechnet das Rathaus für August/September 2022. Zur Erinnerung: es liegt ein Ratsbeschluss vor, nachdem ein neues Ganzjahresbad am Standort Schwelmestraße zum Preis von 15 Millionen Euro errichtet werden soll. Der Planungswettbewerb soll realisierbare Lösung für das vorgegebene Budget aufzeigen. Die Ergebnisse aus dem Ideenwettbewerb sollen den Bürgern im Rahmen einer Ausstellung im Rathaus zwei Wochen lang präsentiert werden.
Kostenschätzung der Bauprojekte nicht vor 2023/Hallenbad öffnet im Februar
Vor rund einem Jahr würde das Investitionsvolumen für alle in Schwelm anstehenden Projekte einschließlich dem Bau der Neuen Mitte Schwelm mit Rathaus und Kulturhaus auf grob 90 bis 100 Millionen Euro geschätzt. Verlässliche Zahlen für die Finanzplanung kündigte Bürgermeister Stephan Langjahr nicht vor dem Jahr 2023 an.
Die Reparaturarbeiten im Hallenbad liegen laut Thomas Striebeck im Zeitplan. Zum jetzigen Zeitpunkt geht der Leiter des Städtischen Immobilienmanagements davon aus, dass das Hallenbad wie geplant im Februar 2022 wieder öffnen kann.