Gevelsberg. Ein Fotograf aus Gevelsberg hat in seinem Archiv noch Bilder von einem verheerenden Hochwasser aus dem Jahr 1925 gefunden.
Dass ein schweres Hochwasser Gevelsberg schon einmal im Jahr 1960 getroffen hatte, hat diese Redaktion vor ein paar Wochen berichtet. Eine Zeitzeugin hatte ihre Eindrücke von damals geschildert. Dabei war auch die Rede von einem anderen verheerenden Hochwasser, das in Gevelsberg 35 Jahre zuvor, nämlich 1925 gewütet hat.
Der Ur-Gevelsberger Günter Lintl hat in seinem Fotoarchiv noch Material von damals aufgetan. Gemacht hat es sein Großvater Anton Lintl aus der zweiten Etage des Hauses Kölner Straße 6, Günter Lintls Elternhaus. Beide Bilder zeigen die Nachbarschaft, die in weiten Teilen unter Wasser stand. Auch der Keller im Haus der Lintls war damals vollgelaufen. Glück im Unglück: Das Haus verfügte noch über eine Koksheizung, die während des Hochwassers nicht ausfiel.
Laut einem Bericht der damaligen Gevelsberger Zeitung zum Hochwasser 1960 hatte das Hochwasser in 1925 die Stadt noch stärker getroffen. Günter Lintl persönlich erinnert sich zusätzlich an ein weiteres Hochwasser, das Gevelsberg um das Jahr 1947 getroffen hat. Lintl selbst war zu dieser Zeit sieben Jahre alt. „Da bin ich mit der Badewanne durch den Keller gepaddelt“, erinnert er sich heute. Seine Eltern hätten das weniger lustig gefunden als er.
Ein Stück Mauer, das den Garten des Hauses damals direkt zur Ennepe hin abgrenzte, sei dadurch in den Fluss gefallen. „Es gab im Winter immer mal wieder Hochwasser“, sagt Lintl. „Und nach jedem Hochwasser hat sich in der Ennepe eine kleine Insel aus Geröll und Gestein gebildet.“
Günter Lintl ist Fotograf in dritter Generation. Sein Großvater habe 1901 sein Fotoatelier im Haus Kölner Straße 6 gegründet, wie er erzählt. Lintls Vater habe dieses später übernommen. Er selbst übernahm das Atelier später nicht mehr. Günter Lintl lebte bis 1990 in Gevelsberg, heute lebt er in Wuppertal.