Ennepetal. Die Stadt Ennepetal hat jetzt eine Plakataktion gestartet, um auf die non-verbalen Hilfezeichen bei Häuslicher Gewalt aufmerksam zu machen.

Wussten Sie, dass es non-Verbale-Hilfezeichen bei häuslicher Gewalt gibt, die weltweit genutzt werden? Die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt nimmt in Deutschland seit Jahren stetig zu. Am häufigsten sind Frauen und Kinder betroffen. Corona wirkt hier zusätzlich wie ein Brandbeschleuniger.

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Lockdown verschlimmerte Situation

In Zeiten des Lockdowns hatten viele Menschen keine Möglichkeit, sich Hilfen zu suchen, da Schulen, Kindergärten sowie viele weitere soziale Einrichtungen geschlossen waren und Kontaktbeschränkungen nur wenige Möglichkeiten zuließen, nach Außen auf seine Lage aufmerksam zu machen.

Über die eigene Sprache hinaus gibt es ein gemeinsames weltweites Handzeichen bei häuslicher Gewalt: Die flache Hand nach vorne, dann wird der Daumen zur Handfläche geführt und anschließend mit den restlichen Fingern umschlossen, so dass eine Faust mit eingeschlossenem Daumen entsteht.

Dieser non-verbale Hilferuf kann immer und überall eingesetzt werden, wo sich andere Menschen befinden. Und das funktioniert auch in der digitalen Welt: Vermehrt finden Video-Konferenzen und Online-Veranstaltungen statt, die eine Plattform zum Senden des Hilfesignals sein können.

Die Frauenberatungsstellen ermutigen immer wieder Gewaltbetroffene und Menschen die Gewalt beobachten, die vorhandenen Hilfesysteme zu nutzen. Auch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat mit seiner letzten Kampagne „Stärker als Gewalt“ in der Öffentlichkeit für Achtsamkeit und Aufmerksamkeit geworben und Menschen aufgefordert, genauer hinzuschauen und sich einzuschalten, wenn Gewalt droht. In Ennepetal ist die städtische Gleichstellungsbeauftragte Nina Däumig ein gutes Bindeglied zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und den zuständigen hilfeleistenden Institutionen, sowohl im internen Bereich der Verwaltung, als auch zu externen Hilfeträgern.

Nina Däumig hat jetzt gemeinsam mit Bürgermeisterin Imke Heymann eine Plakataktion gestartet, um auf die non-verbalen Hilfezeichen aufmerksam zu machen. Die Plakate werden ab sofort in den städtischen Dienststellen und an vielen Stellen im Stadtgebiet zu finden sein.

Hilfesuchende können sich neben den entsprechenden Hilfestellen vertrauensvoll und persönlich an Nina Däumig wenden. Telefonisch unter 02333-979207 oder gerne auch per mail unter ndaeumig@ennepetal.de

Nicht nur in Ennepetal, sondern in allen Städten des EnnepeRuhr-Kreises befinden sich in den Gleichstellungsstellen vertrauensvolle Ansprechpartnerinnen. Bürgermeisterin Imke Heymann fordert die Ennepetalerinnen und Ennepetaler auf: „Jeder Mensch hat das Recht, gewaltfrei zu leben. Helfen Sie alle mit, Hilfezeichen rechtzeitig zu erkennen!“