Gevelsberg. Ausgelassen aber friedlich feiern 250 Italiener den Gewinn des EM-Titels in Gevelsberg mit Gesang und einem Zug durch die Straßen.

Als Gianluigi Donnarumma im Wembley-Stadion den entscheidenden Elfmeter hielt, brachen in Gevelsberg alle Dämme. Die vielen italienischen Freunde, die seit Jahrzehnten in dritter und vierter Generation in Gevelsberg leben, lagen sich in den Armen und feierten ausgelassen den Gewinn des Titels bei der Fußball-Europameisterschaft.

„Etwa 250 Menschen haben in Gevelsberg friedlich auf den Straße gefeiert“, teilt Sonja Wever, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr, auf Nachfrage der Redaktion mit. Auf der Hagener Straße zwischen Drehbank und Nirgena, wo die meisten Italiener wohnen und wo italienische Cafés sowie Bars beheimatet sind, begann das Spektakel. Die Hupen vieler Autos erklangen, in einem Festzug voller italienischer Fahnen zogen die Italiener vorbei an der Sparkasse die Mittelstraße hinauf bis zur Volkshochschule.

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Auf dem Platz davor, der nach der italienischen Partnerstadt Butera benannt ist, versammelten sie sich, sangen gemeinsam, und teilten den Gevelsbergern mit: „Wir sind Europameister!“ Die hatten großes Verständnis für die Freude der italienischen Landleute, die lautstark mitten in der Nacht den Titelgewinn gegen das englische Mutterland des Fußballs zelebrierten.

Zwar soll im Übermut der ein oder andere Böller gezündet worden sein, doch verletzt wurde niemand. Die Polizei, die den Zug durch die Straßen absicherte, musste zu keiner Zeit einschreiten. Bis etwa 1.40 Uhr dauerte die Fußball-Party auf der Straße noch an, bis schließlich wieder Ruhe in Gevelsberg einkehrte.

Gefeiert wurde auch auf Sizilien – genauer in der Gevelsberger Partnerstadt Butera. Auch dort zog es die Menschen auf die Straßen, um den ersten italienischen Titelgewinn bei einer Europameisterschaft seit 1968 zu feiern.