Gevelsberg. Das Zentrum für Betreuung und Pflege Vogelsang in Gevelsberg befindet sich mitten im Umbau. Bald stehen neue Betreuungsplätze zur Verfügung.

Elżbieta Walla liegt auf dem Bett und schaut Fernsehen, als Andrea Grünewald und Regina Willim ihr Zimmer betreten. Grünewald leitet das Zentrum für Betreuung und Pflege Vogelsang an der Hagener Straße. Willim verantwortet den Sozialen Dienst und ist Belegungsmanagerin der Einrichtung. „Wie gefällt Ihnen das neue Zimmer?“, fragen sie die Bewohnerin. „Jetzt ist es okay, besser als vorher“, antwortet diese.

Der kleine Raum ist schön dekoriert. Blumen stehen auf dem Tisch. Selbst gebastelte Sonnenblumen zieren außerdem einen Schrank, der in der Ecke steht. Es sind Elżbieta Wallas Lieblingsblumen, wie die Seniorin verrät. Besonders gefällt ihr aber, dass sie ihr kleines Reich nun für sich allein hat. „Mit der Dame dabei war es auch okay, aber ein Einzelzimmer ist noch besser“, sagt sie. Vor nicht allzu langer Zeit musste sie sich das Zimmer noch teilen.

Umzug in neuen Wohntrakt

Seit dem Umbau hat sich das geändert. Das Zentrum für Betreuung und Pflege Vogelsang ist zwar in weiten Teilen noch eine Baustelle. Der erste Trakt ist seit ein paar Wochen aber schon saniert und wieder bewohnbar. Für den Umbau ausschlaggebend war das Wohn- und Teilhabegesetz des Landes NRW.

Warteliste für Interessierte

Das Zentrum für Betreuung und Pflege Vogelsang, Hagener Straße 367-371, ist Teil der Korian-Unternehmensgruppe (früher Curanum) und bietet in dem Gebäude, das derzeit umgebaut wird, vier Wohnbereiche auf vier Etagen. Aktuell laufen die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt. Als dritter Bauabschnitt bekommen auch der Eingangsbereich der Einrichtung und der Speisesaal eine Überholung.

Für die zusätzlichen Betreuungsplätze, die nach dem Umbau wieder zur Verfügung stehen, gibt es eine Warteliste. Interessierte können sich bei Regina Willim unter 02332/665 223 melden. Die Einrichtung braucht laut Leiterin Andrea Grünwald künftig auch wieder mehr Personal, insbesondere im Bereich der Pflege. Vor allem Fachkräfte würden gesucht.

Weitere Infos auch unter www.bestens-umsorgt.de

Das schreibt vor, dass Pflegeheime mindestens 80 Prozent ihrer Zimmer als Einzelzimmer anbieten müssen. Neubauten dürfen nur noch über Einzelzimmer verfügen. Wer mit einem Partner gemeinsam ein Zimmer teilen möchte, kann sich die Zusammenlegung von zwei Zimmern wünschen. Für die Kurzzeitpflege können weiterhin Doppelzimmer angeboten werden.

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„Da musste baulich einiges gemacht werden“, erklärt Andrea Grünewald. „Wir konnten Doppelzimmer nicht einfach zu Einzelzimmern machen.“ Zum Sommer 2019 gab es für die Einrichtung an der Hagener Straße daher einen Aufnahmestopp, um die Bewohnerzahl zu reduzieren. Anfang 2020 begann schließlich der Umbau.

Umbau und Corona belastend

Für alle Beteiligten – Bewohner und Angehörige gleichermaßen wie Personal – war das der Start in eine kräftezehrende Zeit. Wegen der Bauarbeiten standen keine Gemeinschaftsräume zur Verfügung. Die Bewohner mussten auf ihren Zimmern bleiben. „Die haben das unheimlich geduldig mitgetragen“, lobt Grünewald. „Auch die Angehörigen haben sich nicht beschwert.“

Bewohnerin Elżbieta Walla (Mitte) mit Einrichtungsleiterin Andrea Grünewald (links) und Regina Willim, die Belegungsmanagerin ist und den den Sozialen Dienst im Zentrum für Betreuung und Pflege Vogelsang in Gevelsberg leitet.
Bewohnerin Elżbieta Walla (Mitte) mit Einrichtungsleiterin Andrea Grünewald (links) und Regina Willim, die Belegungsmanagerin ist und den den Sozialen Dienst im Zentrum für Betreuung und Pflege Vogelsang in Gevelsberg leitet. © WP | Max Kölsch

Als Corona dazugekommen sei und die Angehörigen ihre Lieben gar nicht mehr besuchen durften, sei es noch schwerer geworden, wie sich die Einrichtungsleitung erinnert. Sie und ihr Team hätten versucht, so viel Kontakt zu ermöglichen, wie es ging.

Ein Lichtblick war schließlich der Umzug in den ersten sanierten Wohntrakt vor einigen Wochen. 36 Betten stehen dort aktuell zur Verfügung.

Später insgesamt 90 Betten

Wenn alles fertig ist – laut Plan möglichst in diesem Jahr –, soll es insgesamt 90 Betten in der Einrichtung geben, 14 davon im Bereich der Kurzzeitpflege. Die Zimmer teilen sich dann auf 13 Doppelzimmer und 64 Einzelzimmer auf. „Jetzt haben die Bewohner jeweils eine Nasszelle mit Dusche, WC und Waschbecken“, freut sich Einrichtungsleiterin Grünewald. „Noch bis zum Umbau gab es gemeinsame Badezimmer, die flurweise miteinander geteilt wurden.“

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Auch die Lichtverhältnisse hätten sich verbessert. Die vorher zu dunklen Zimmer seien nun heller, was auch die Arbeit des Pflegepersonals erleichtere.

Draußen entsteht noch ein eigens abgetrennter Demenzgarten. Der frei zugängliche Gartenbereich soll ebenso neu gestaltet werden. „Wir freuen uns drauf, dass unsere Bewohner wieder selbstständig rausgehen können“, sagt Andrea Grünewald.