Schwelm. Stadt und Schausteller planen hinter den Kulissen an einer kleinen Kirmes in Schwelm. Es gibt schon konkrete Vorstellungen.

Eigentlich wollte die Stadt bis Ende Mai eine Aussage darüber getroffen haben, was mit der Heimatfest-Kirmes ist. Tatsächlich ist sie bis heute offiziell nicht abgesagt, obwohl sie nach der Heimatfestzug-Absage durch die Dacho keinen Sinn ergibt. Dies hat einen Grund. Im Rathaus und auf Schaustellerseite wird an einer Veranstaltung geplant, die zwar kein Kirmes-Ersatz ist, wohl aber allen Schwelmern und Feierfreudigen ein kirmesähnliches Vergnügen am ersten Septemberwochenende bescheren soll.

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So wie in den Nachbarstädten

Treibende Kraft hinter den Plänen ist Dirk Wagner, Schausteller aus Hagen und Vorsitzender des Hagener Schaustellervereins. Er spricht von einem Popup-Park, einer kirmesähnlichen Veranstaltung auf umzäuntem Gelände, so wie das Sommerfeeling am Ennepebogen in Gevelsberg oder der temporäre Freizeitpark auf dem Gelände des Industriemuseums in Ennepetal.

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Von Andreas Gruber zum Popup-Park

Die Sache ist noch nicht in trockenen Tüchern, sagt Dirk Wagner. Daher könne er zu diesem Zeitpunkt nichts Verbindliches sagen. „Es gibt noch viele Dinge zu klären“, sagt er. Doch er sei zuversichtlich, dass es gelingt.

Bei den Planungen mit im Boot sitzt das Ordnungsamt der Stadt Schwelm. Es ist für die Ausstellung der notwendigen Genehmigungen zuständig, verfügt als Ausrichter der Heimatfestkirmes über die nötige Kompetenz und hat zu den Schaustellern, die zum Heimatfest nach Schwelm kommen, einen guten Draht. „Es gibt zwar noch keine Entscheidungen“, sagt auch Ramona Fröhlecke, stellvertretende Leiterin der städtischen Ordnungsbehörde. „Wir sind aber sehr offen für die Idee und werden sicherlich keine Steine in den Weg legen“, macht sie deutlich, dass man im Rathaus den Plänen sehr wohlwollend gegenübersteht.

Vier Tage lang soll es rund gehen

Was lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt schon sagen? Dirk Wagner berichtet: „Wir denken an eine viertägige Veranstaltung am ersten September-Wochenende, von Donnerstag bis Sonntag.“ Gedacht ist an eine kirmesähnliche Veranstaltung auf einem umzäunten Areal. Das Format der Veranstaltung werde maßgeblich von der Größe des Geländes abhängen, das am Ende zur Verfügung steht. „Je mehr Quadratmeter desto mehr Besucher sind möglich.“ Bei der Zahl der Fahrgeschäfte schweben dem erfahrenen Schausteller „fünf bis sieben“ vor, wobei „vier reichen können, wenn es gute Fahrgeschäfte sind“. Hinzu kämen noch Bierstände, Würstchenbuden und Angebote für Kinder.

„Wir haben ein, zwei Flächen im Blick. Dort stehen jetzt erst einmal Ortstermine an“, erklärt Dirk Wagner, nennt aber keine Örtlichkeiten. Nur soviel: Die Flächen liegen eher außerhalb der Schwelmer Innenstadt, weil es mittendrin keine Stelle gibt, die genügend Platz dafür bietet.

Überlegungen zu Fahrgeschäften

Was die Auswahl der Schausteller betrifft, wäre es Dirk Wagner am liebsten, wenn es am Ende auf Fahrgeschäfte hinausliefe, die die Schwelmer von der Heimatfest-Kirmes kennen. Die Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt könnte da noch Gold wert sein. Als die Heimatfestkirmes 2020 wegen Corona abgeblasen wurde, hatte die Stadt vorsorglich Vereinbarungen mit den Schaustellern getroffen, dass sie 2021 wieder nach Schwelm kommen. Davon könnte Dirk Wagner jetzt womöglich profitieren. Ihm zufolge sei es momentan gar nicht so leicht, gute Fahrgeschäfte zu bekommen. „Es werden gerade in zahlreichen Städten Popup-Parks organisiert und durchgeführt.“ Dirk Wagner weiß persönlich, wovon er spricht. Neben der Veranstaltung in Schwelm plant er gerade die Hagener Sommerkirmes (Ende Juli), den Hasper Kirmespark (Ende August) und eine kirmesähnliche Veranstaltung in Breckerfeld, die noch vor der Sommerkirmes in Hagen stattfinden soll.

Was der erfahrene Schausteller mit dem nötigen Gespür fürs lokale Kolorit auf jeden Fall möchte: „Hier in Schwelm die Dacho mit ins Boot holen, dass sie sich auf dem Gelände präsentieren kann“. Konkretes kann er noch nicht sagen. Man führe dazu gerade Gespräche.

Dirk Wagner betont, dass die Veranstaltung, die er plant, auf keinen Fall ein Heimatfest-Ersatz sei. „Das Heimatfest ist einmalig und es ist viel mehr als nur die Kirmes“, weiß der Hagener nur zu gut. Der Name Heimatfest werde bei der Bezeichnung der Veranstaltung daher auch nicht auftauchen. „Wir werden schon einen schönen Namen finden“, versichert er.