Schon seit mehr als 1000 Jahren pilgern Menschen auch aus Deutschland zum Grab des Apostels Jakobus des Älteren nach Santiago de Compostela.

In der nordspanischen Stadt Santiago de Compostela befindet sich eine der bedeutendsten Pilgerstätten der römisch-katholischen Kirche. Dort soll das Grab von Jakobus, dem Älteren, einem der zwölf Apostel Jesu Christi, liegen. Nachdem das in Vergessenheit geratene Grab im 9. Jahrhundert wieder entdeckt wurde, entwickelte es sich zum Pilgerziel. Schon im 10. Jahrhundert gab es die ersten Pilger aus Deutschland, 1174/1175 machte sich mit Bischof Anno von Minden der erste – nachgewiesene – Westfale auf den Weg. Manche Pilger, die von Norden, aus Richtung Bremen, Osnabrück und Münster kamen, haben schon im Mittelalter auf dem Weg in Richtung Köln die heimische Region durchwandert.

1993 wurde der Camino Francès, der als d e r Jakobsweg gilt und der über fast 800 Kilometer vom französischen Ort St.-Jean-Pied-de Port in den Pyrenäen über die alten Königsstädte Jaca, Pamplona, Estella, Burgos und Léon nach Santiago de Compostela führt, zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt. Spätestens seitdem entwickelte sich ein regelrechter Pilgerboom, in Deutschland besonders verstärkt durch Hape Kerkelings Buch „Ich bin dann mal weg“ über seine Erfahrungen auf dem Jakobsweg. Gepilgert wird heute längst nicht mehr nur aus religiösen Gründen.

Spurensuche der Altertumskommission für Westfalen

Die Altertumskommission für Westfalen begab sich in Zusammenarbeit mit dem LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur in Westfalen auf Spurensuche. Sie arbeitete Strecken aus, die zum Teil die früheren Pilgertrassen, oft aber auch etwas abweichend landschaftlich reizvollere Wege beinhalten. Der LWL gab schließlich die mehrbändige Reihe „Jakobswege – Wege der Jakobspilger in Westfalen“ heraus. Band 6 beinhaltet den Weg von Osnabrück bis Beyenburg. Die letzte Etappe darin führt durch den Südkreis.

Das Buch „Jakobswege – Wege der Jakobspilger in Westfalen, Band 6“ herausgegeben vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe im J.P. Bachem Verlag, ist derzeit vergriffen (Restexemplare sind eventuell im Buchhandel noch erhältlich). Die EN-Agentur biete einen Flyer zum Jakobsweg im Ennepe-Ruhr-Kreis mit einer Auswahl an Unterkünften, Stempelstellen und Ansprechpartnern sowie einer Karte an. Download/Bestellung: https://ennepe-ruhr-tourismus.de