Ennepe-Ruhr. Weil viele Bürger ihren reservierten Impftermin verstreichen lassen, überbucht das Impfzentrum Ennepe-Ruhr ab sofort um 10 Prozent

Seit Mitte der Woche hat das Impfzentrum vom Land die Erlaubnis, die vorhandenen Termine um 10 Prozent überbuchen zu können.

Kreis reagiert

„Die Luft dafür haben wir, weil in den letzten Tagen eine Vielzahl von Bürgern, die einen Impftermin bei uns hatten, nicht erschienen sind. In dieser Woche waren es im Schnitt mehr als 50 täglich“, berichtet Dr. Christian Füllers, ärztlicher Leiter des Impfzentrums.

Mit dem Überbuchen soll nun zum einen erreicht werden, dass das Impftempo trotz der Ausfälle gehalten werden kann. Zum anderen erspart es den Mitarbeitern im Impfzentrum den Telefonmarathon zeitaufwendig und kurzfristig neue Impfberechtigte zu finden.

Dr. Füllers wirbt weiterhin nachdrücklich dafür, einmal im Impfzentrum vereinbarte Termine auch wahrzunehmen. „So erfreulich das Angebot vom und der Weg zum Hausarzt sind, mit kurzfristigen Nichterscheinen bei uns ist unter dem Strich niemanden geholfen. Die organisatorischen Nebenwirkungen verlangsamen das Impfen nur unnötig“, stellt er klar.

Weitere Nebenwirkungen: Am Impfzentrum standen schon Kinder von über 70-jährigen mit dem Argument vor der Tür, sie würden jetzt den Termin ihres Angehörigen wahrnehmen wollen. Zudem führen Meldungen über die Vielzahl von Absagen zu Anrufen beim Bürgertelefon des Kreises. Tenor: „Wenn doch weniger kommen, können wir doch einen Termin buchen.“ Hier wiederholt die Kreisverwaltung den Hinweis: Am Bürgertelefon werden keine Termine vergeben. Wer Impfberechtigt ist, muss dafür je nach Berechtigung das Portal der KVWL oder die Internetseite des Ennepe-Ruhr-Kreises nutzen.

Auch das stellt die Kreisverwaltung klar: Der Impfstoff, der dem Impfzentrum zur Verfügung steht, reicht derzeit nicht aus, um Mitgliedern aus der Prioritätsstufe 3, etwa Einzelhandelsmitarbeitern oder Lehrern weiterführender Schulen, Impfangebote machen zu können. Noch erwarte man mehr als ausreichend Bürger aus Stufe 2. Und erst am Mittwoch habe das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales klar gesagt, dass mit der Stufe 3 noch nicht begonnen werde, so die Kreisverwaltung.

Neben dem Impfzentrum in Ennepetal gibt es auch die Drive-In-Impfstation in Schwelm. Mehr dazu lesen Sie hier