Gevelsberg. Gevelsberg bekommt ein Drive-in-Testzentrum, das auch sonntags öffnet. Alle Infos rund um das neue Angebot und wann es startet.
Es ist Sonntag, das Wetter ist schön und die Familie möchte in den Zoo. Dafür braucht sie aber einen Schnelltest, der nicht zu alt ist. Oder es geht mit den Kindern zum Besuch bei Oma und Opa. Um sie nicht zu gefährden, möchten die Eltern sich vergewissern, dass niemand infiziert ist. Ein neues Testzentrum in Gevelsberg zielt auf genau solche Situation ab.
In der alten Feuerwache an der Körnerstraße können sich alle, die vorab einen Termin vereinbart haben, aber auch die, die spontan vorbeikommen, testen lassen. Die Besonderheit: Sie müssen dafür nicht einmal das Auto verlassen und sie können sich auch sonntags testen lassen. Eine Initiative der Kunsthalle Gevelsberg und der Sportalm macht dieses Angebot möglich.
„Wir arbeiten erstmal mit großzügigen Zeitfenstern zum Testen“, erklärt Frank Hense, Besitzer und Macher der Kunsthalle an der Ecke Schillerstraße/Lessingstraße. So könnten sich die Mitarbeiter langsam eingewöhnen. Die medizinische Einweisung habe das Team in dieser Woche schon erhalten. Auch das Material sei da: Hauben, Schutzkittel, Masken, Mittel zur Desinfektion – und für den Start 600 Tests.
Ein kleiner Puffer. „Wir wollen die Nachfrage erstmal abwarten“, sagt Frank Hense. Das Testzentrum an der Körnerstraße solle ausdrücklich nicht in Konkurrenz zu den anderen Angeboten treten. „Wir haben unsere Öffnungszeiten mit den anderen Anbietern abgeglichen“, betont Hense.
Ergebnis schnell per Mail
Und so soll das Ganze funktionieren, wenn der Betrieb am Sonntag startet: Die Besucher des Testzentrums fahren mit dem Auto von der Körnerstraße aus auf das Gelände der alten Feuerwache. Dort fahren sie in eine von zwei der alten Garagen, in denen bis vor kurzem noch Einsatzfahrzeuge standen und lassen sich testen. Danach können sie das Gelände mit dem Auto wieder verlassen. Die genaue Verkehrsführung wollen sich die Verantwortlichen des Testzentrums noch überlegen.
Sie versprechen, dass jeder Getestete sein Ergebnis als verschlüsselte E-Mail erhält, die sofort und jederzeit abrufbar ist. Dank QR-Codes soll es außerdem keine Wartezeiten geben. Alle personenbezogenen Daten seien nach aktuellen Standards der Datensicherheit verschlüsselt und vor unbefugtem Zugriff gesichert.
Öffnungszeiten und Terminvereinbarung
Der Testzentrum in der alten Feuerwache, Körnerstraße 74, hat zu folgenden Zeiten geöffnet: Dienstag und Donnerstag jeweils in der Zeit zwischen 7 und 10 Uhr sowie zwischen 15 und 20 Uhr. außerdem Samstag und Sonntag jeweils zwischen 9 und 17 Uhr. Wer einen Termin für einen Schnelltest vereinbaren möchte, kann das im Internet unter der folgenden Adresse tun: www.schnelltestgevelsberg.de
Die Schnelltests sollen künftig wieder einen gefahrlosen Besuch in Einzelhandelsgeschäften oder beim Kosmetiker oder eben in einem Zoo oder Freizeitpark möglich machen. „Die Leute können vorher bei uns vorbeifahren, sich testen lassen und dann direkt dorthin weiterfahren“, erläutert Frank Hense den Gedanken hinter der Drive-in-Lösung.
Die Termin-Vereinbarung soll innerhalb weniger Minuten funktionieren. Das Angebot richte sich dabei auch an Firmen. So soll das Testergebnis den Mitarbeiter noch auf dem Weg zur Arbeit über das Smartphone erreichen.
Auch an Firmen gerichtet
Das Testzentrum geht mit einem Team von circa 26 Mitarbeiten an den Start. Sie stammen unter anderem aus dem Umfeld des Skiclubs. „So haben auch unsere Aushilfskräfte wieder eine Möglichkeit, Geld zu verdienen“, sagt Henning Ohm, der zum Vorstand des Vereins gehört.
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Zum Start am Sonntag sollen fünf Mitarbeiter im Einsatz sein. „Wenn wir 50 Tests am Tag machen, sind wir kostendeckend“, rechnet Hense vor. „Alles, was darüber hinausgeht, kommt der Kunsthalle und dem Skiclub zugute.“ Ohm ergänzt: „Es ist nicht unser Ziel, hier den großen Reibach zu machen.“ Skiclub und Kunsthalle sollen eher auf andere Weise vom neuen Testzentrum profitieren.
„Ich bin der Meinung, dass wir diese Angebote wieder nutzen können, wenn wir uns testen lassen, solange die Impflücke noch nicht geschlossen ist“, macht Frank Hense deutlich. „Unsere Mitglieder könnten sich hier testen lassen und dann zur Sportalm fahren“, sagt Ohm mit Blick auf eine Zeit, in der die Sportalm wieder öffnen darf.
Bürgermeister Claus Jacobi freut sich auch darüber, dass es für die alte Feuerwache eine Interimslösung gibt. „Der Rat möchte, dass hier etwas städtebaulich Wertvolles entsteht“, sagt er. Ideen dafür gibt es schon, beispielsweise eine Einrichtung für das Mehrgenerationenwohnen.
Konzept für Erlaubnis wichtig
Im Sommer möchte die Verwaltung einen Plan für das Grundstück vorstellen. Die Vergabekriterien für dessen Verkauf soll eine Arbeitsgruppe aus Vertretern von Verwaltung und Politik erarbeiten. Klar ist schon jetzt: Die Bürger sollen an der Entwicklung der alten Feuerwache teilhaben können.
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Claus Jacobi betont aber ausdrücklich, dass das Testzentrum keine Richtung für das vorgibt, was in Zukunft in das Gebäude an der Körnerstraße einzieht. „Normalerweise hätte es hier kein weiteres Testzentrum gegeben, weil der Bedarf an Testmöglichkeiten bereits gedeckt ist“, erklärt Jacobi. „Der Ennepe-Ruhr-Kreis hat uns trotzdem das Okay gegeben.“ Das liege daran, dass das Zentrum in der Feuerwache mit seinen Öffnungszeiten am Sonntag und der Drive-in-Lösung eine Lücke im Angebot fülle.