Schwelm. Gleich drei Bauprojekte hat die Städtische Sparkasse zu Schwelm in ihrem Jubiläumsjahr zu stemmen. Wir erzählen den Stand der Dinge.
Alle guten Dinge sind drei! Das kann die Städtische Sparkasse zu Schwelm sagen, wenn sie auf ihre Bauprojekte blickt. In unterschiedlichem Tempo geht es beim geplanten Neubau des Patrizierhauses am Bürgerplatz, der Grundsanierung des Verwaltungssitzes und beim Kindergarten an der Jesinghauser Straße voran. Ein Zwischenbericht.
Patrizierhaus
Für die Passanten, die durch die Fußgängerzone flanieren, herrscht beim Patrizierhaus gefühlter Stillstand. Doch weit gefühlt. Aber etwas holprig war der Entwicklungsprozess für das Projekt schon. Zunächst sollte das denkmalgeschützte Gebäude saniert werden. Dann votierten auch die Baufachleute für einen Abriss der schwer geschädigten Gebäudesubstanz des Fachwerkhauses, in dem einst die Verwaltung der Brauerei beheimatet war. Da auch die Denkmalbehörde im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mit in den Genehmigungsprozess für den Neubau eingebunden ist, dauerte die Abstimmungsphase schließlich länger als geplant. „Wir sind jetzt kein Denkmal mehr, aber wir bauen an ein Denkmal an“, beschreibt Michael Lindermann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, den Sachverhalt.
Die Baugenehmigung für das neue Patrizierhaus liegt seit dem 9. Dezember vor, nun diskutiert man mit den Fachleuten gemeinsam über die Technische Gebäudeausstattung und die Ausführungsplanung. Gebaut werden soll das Haus von einem Generalunternehmer als Massivbau in der gleichen optischen Anmutung wie der ursprüngliche Bau. Die Ausschreibung wird gerade vorbereitet, Baubeginn ist voraussichtlich im Sommer.
Der Zeitplan ist damit ein wenig nach hinten verschoben worden. Ursprünglich sollte das neue Patrizierhaus in diesem Jahr fertig sein. Sozusagen als eigenes Geburtstagsgeschenk zum 175-jährigen Gründungsjubiläum der Sparkasse Schwelm. Der Zeitplan ist nicht mehr zu halten. Gut zwölf Monate später, im Sommer 2022, soll das neue Gebäude am Bürgerplatz nun stehen. „Wir haben zwar noch keinen Bauzeitenplan, aber das müsste realistisch sein“, so Lindermann.
In den Neubau sollen einmal das Private Banking, die Immobilienfachleute und der Bereich Versicherung der Städtischen Sparkasse zu Schwelm einziehen. An den ursprünglichen Planungen hat sich damit nicht viel geändert. Auch an der Elektrotankstelle am Neubau für ein sparkasseneigenes E-Mobil hält das Kreditinstitut fest.
Verwaltungsgebäude
Gut ein Jahr früher als das Projekt Patrizierhaus wird die Sanierung des Verwaltungsgebäudes am Bürgerplatz abgeschlossen sein. Bereits im Dezember 2020 wurden 17 Büros für Mitarbeiter in das Hotel Fritz am Brunnen ausgelagert. Im September sollen sie dann an den Bürgerplatz zurückkehren und mit den weiteren Mitarbeitern ihre neuen Büros in dem dann kernsanierten Gebäude aus dem Jahr 1977 beziehen.
Die dritte Etage im Verwaltungsgebäude am Bürgerplatz präsentiert sich zurzeit noch im Rohbauzustand. Ein Geschoss darunter ist man schon weiter. Die Handwerker sind gerade dabei, die Einteilung für die einzelnen Büros vorzunehmen. Wenn alles einmal fertig ist, wird alles hell und freundlich sein, die Innenwände werden mit viel Glasflächen die Räume abteilen.
„Dann sind wir zu 90 Prozent durch, das Gebäude ist dann wieder auf dem aktuellen technischen Stand und wir haben Büros, die zeitgemäßes Arbeiten ermöglichen“, freut sich Michael Lindermann schon auf den Abschluss der rund drei Millionen Euro teuren Sanierungsmaßnahme und auf die neue Sparkasse. Gemeinsam mit der aufgefrischten Fassade, der Photovoltaik auf dem Dach, den zwei neuen Heizkesseln, der Lüftungsanlage und neuen Steuerungstechnik, der umgebauten Kundenhalle und dem sanierten Veranstaltungsbereich ist das Gebäude wieder fit für die nächsten Jahrzehnte.
Noch ein kleiner Ausblick auf die Neue Mitte Schwelm und das Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) für die Innenstadt der Stadt Schwelm: Da wird auch der Kundenparkplatz der Sparkasse sicherlich eine Rolle spielen. An dieser zentralen Stelle könnte einmal eine Tankstelle stehen – eine E-Tankstelle für Elektromobile.
Neuer Kindergarten
Ihrer Vollendung geht die neue Kindertagesstätte an der Jesinghauser Straße entgegen. Die Außenwände stehen, auch das Dach ist bereits gerichtet. Auf ein Richtfest habe man wegen Corona verzichtet, sagt Vorstand Johannes Schulz. Nun sind die Innenausbauer am Zuge, damit die neue Kita, die vom DRK Schwelm betrieben wird, zum Kindergartenjahr 2021/22 im Betrieb gehen kann. „Alles ist im Zeitplan“, freut sich Johannes Schulz. Mit der Fertigstellung dieses Projektes besitzt das Kreditinstitut dann zwei Kindergärten an der Jesinghauser Straße, „Die Wilde 13“ und die „Freundschaftsinsel“.
Fusionsgespräche im Jubiläumsjahr
Die Städtische Sparkasse zu Schwelm gibt es seit 1846. Das Kreditinstitut kann in diesem Jahr auf sein 175-jähriges Bestehen zurückblicken.
Das 175. Jahr kann auch ein Richtungsjahr für die Städtische Sparkasse zu Schwelm werden. Aktuell führen die Städte Schwelm und Sprockhövel und die beiden Sparkassen Gespräche miteinander über eine mögliche Fusion der Kreditinstitute. Die finale Entscheidung ist noch völlig offen. Fusionsbedingte Kündigungen werden aber von beiden Häusern ausgeschlossen.
In Schwelm gibt es 122 Mitarbeiter, 83 in Sprockhövel. Die vorläufige Bilanzsumme am 31. Dezember 2020 der Sparkasse Schwelm betrug rund 900 Millionen Euro, in Sprockhövel sind es rund 500 Millionen.