Schwelm. Die von Kreis und Städten händeringend erwarteten Vorgaben des Landes zu Corona-Schnelltests für Bürger sind im Schwelmer Kreishaus eingetroffen.
Die Vorgaben des Landes zu den Schnelltests für Bürger liegen den Kommunen seit Montag vor. Der Ennepe-Ruhr-Kreis und die neun EN-Städte suchen nun Betreiber für Testzentren.
Kreis und Städte haben nicht ausreichend Kapazitäten dafür
Am Vormittag ging das offizielle Schreiben des Landes im Schwelmer Kreishaus ein, das u.a. regelt, was Anbieter von Schnelltests erfüllen müssen. „Weder wir als Kreis noch die Städte haben die Kapazitäten, um die von Bund und Land vorgesehenen kostenlosen Tests von Bürgerinnen und Bürgern umzusetzen. Daher suchen wir gemeinsam nach externen Betreibern für Angebote zwischen Breckerfeld und Hattingen, Witten und Ennepetal“, so Landrat Olaf Schade. Infrage kommen beispielsweise Ärzte und Apotheken oder Hilfsorganisationen bzw. Privatanbieter, die Testzentren betreiben können.
Interessenten sind nun aufgefordert, ihr Konzept einzureichen. Auf der Homepage des Kreises wurde eigens dafür ein Online-Formular angelegt (www.en-kreis.de, dort über den Punkt „Wissenswertes“, „Antrags-/Meldeformulare Corona“). Nach Prüfung sollen die Angebote im Zusammenspiel mit den Städten schließlich zeitnah realisiert werden. Wie schnell das möglich sein wird, ist offen. Auch, ob die Anbieter über ausreichendes Testmaterial verfügen, das sie selbst beschaffen müssen, wie der Kreis mitteilte..
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Bund und Länder haben den Menschen einen kostenlosen Test pro Woche zugesagt. Die Betreiber der Testzentren rechnen mit der Kassenärztlichen Vereinigung ab. Möglich sind pro Test bis zu 6 Euro an Sachkosten sowie 12 Euro für alles andere. Zusätzlich zahlt das Land pro Teststelle 1.000 Euro an Anschubfinanzierung sowie eine monatliche in gleicher Höhe.
„Wie wichtig Testen, Testen, Testen ist, darüber herrscht zwischen Bund, Land und Kommunen schon seit längerer Zeit Einigkeit. Fakt ist aber auch: Erst mit der gestrigen Neufassung der Coronavirus-Testverordnung auf Bundesebene und der heutigen Allgemeinverfügung des Landes sind wir vor Ort tatsächlich wirklich handlungsfähig“, so Schade.
Nach wie vor unklar bleibt allerdings weiterhin, wann der flächendeckende Schnelltest-Startschuss im Ennepe-Ruhr-Kreis fallen kann. Ob Anbieter über ausreichendes Testmaterial verfügen, wird erst der Rücklauf auf den Aufruf zeigen. Klar ist: Private Anbieter müssten die Schnelltests in jedem Fall selbst beschaffen.
Schade hofft an dieser Stelle, dass NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann richtig liegt, wenn er vermutet „dass viele Anbieter schon in den Startlöchern stehen und nur auf die Rechtssicherheit gewartet haben.“