Ennepetal. Lange sah es so aus, als könnte der neue Kreisverkehr in Ennepetal vorzeitig fertig werden. Schnee und Regen haben die Hoffnung schwinden lassen.

„Wir liegen gegenüber dem Zeitplan etwa zwei Wochen zurück“, erklärt Projektleiter Thomas Koch vom städtischen Fachbereich Bauen und Betriebshof.

Zuletzt sorgte der massive Wintereinbruch mit kräftigem Frost für absoluten Stillstand auf der Baustelle im Bereich Kölner Straße/Hembecker Talstraße/Schachtstraße. Man habe bis auf das Erdplanum, also die Bodenschicht auf der dann Frostschutz-, Trag- und Asphaltschicht aufgebaut werden, gegraben, so Koch. „Das Planum ist durchgefroren. Bevor wir weitermachen können, muss der Frost erst aus dem Boden raus.“ Man peile an, am kommenden Montag wieder mit der Arbeit zu beginnen. Dann hätte allein der Wintereinbruch zwei Wochen gekostet. „Wir hatten aber auch vorher schon Schlechtwetterphasen mit starkem Regen“, betont Koch. Außerdem habe man durch einen Schaden an einem Bagger zwei Tage verloren.

Baubeginn Mitte August 2020

Mitte August des vergangenen Jahres hatten die Bauarbeiten für den Kreisverkehr im Bereich Kölner Straße/Hembecker Talstraße/Schachtstraße begonnen. Der Bauzeitenplan sah damals die Fertigstellung für Ende Mai 2021 vor. An diesem Ziel hält Projektleiter Thomas Koch trotz der aktuellen Verzögerung fest.

Eine erste Planung hatte mit 14 Monate Bauzeit kalkuliert. Doch durch eine Vorplanung durch die Stadtbetriebe (inzwischen Fachbereich Bauen und Betriebshof bei der Stadtverwaltung) und die Vorgabe einer zügigen Durchführung – durch entsprechend hohen Personaleinsatz – in der Ausschreibung konnte eine Verkürzung auf etwa neun Monate erreicht werden.

Etwa 1,8 Millionen Euro kostet der Kreisverkehr, mit dem die Stadt Ennepetal den Verkehrsfluss insbesondere von der Hembecker Talstraße auf die Kölner Straße verbessern will. 500.000 Euro steuerte der Landesbetrieb Straßen NRW bei, der die ehemalige B 7 vor der Rückstufung zur Landesstraße (jetzt L 706) saniert hatte. Der Bereich war aufgrund der Kreisverkehrspläne ausgespart worden, die gesparten Sanierungskosten flossen als Kompensation der Stadt zu. Für den Bau des Gehwegs gibt es zudem Fördergelder vom Land NRW in Höhe von etwa 320.000 Euro.

Der erste und der zweite Bauabschnitt sind bereits weitestgehend abgeschlossen. Es fehle nur noch die Gussasphaltschicht für die Innenkalotte des Kreisels, berichtet Koch. Der Gussasphalt, der aus Frankreich angeliefert werde, solle ganz zum Ende eingebaut werden. Im dritten Bauabschnitt sei nun die südliche Trasse in Arbeit. „Die Erdarbeiten, also das Auskoffern des Bereichs, sind zu 50 Prozent abgeschlossen“, erklärt er. Die einzelnen Schichten müssten aufgebaut und die Bordsteine gesetzt werden. An der Verkehrsführung, die über den bereits fertig gestellten Teil des Kreisels (hin zur Hembecker Talstraße führt), ändere sich nun bis kurz vor Abschluss der Baumaßnahme nichts mehr. Erst dann werde der Verkehr noch einmal an der anderen Seite hergeführt, um den Anschluss der Hembecker Talstraße herstellen zu können.

Fertigstellung Ende Mai bleibt Ziel

„Wir hoffen, dass wir einen Teil des Rückstands wieder aufholen können“, betont Thomas Koch. „Derzeit gehen wir davon aus, dass wir Ende Mai komplett fertig sind.“ Allerdings müsse das Wetter natürlich mitspielen. Bei kalten Temperaturen könne kein Beton eingebaut werden.

Keine größeren Probleme bereite seinen Erkenntnissen nach bisher die verkehrliche Einbindung des Impfzentrums, sagt Koch. Die Einrichtung im ehemaligen Aldi-Markt an der Kölner Straße 205 liegt etwas oberhalb der Baustelle. „Wir haben es mit einer Ampelschaltung so wie die Schachtstraße eingebunden“, erklärt er. Das heißt, dass die vom Parkplatz ausfahrenden Besucher des Impfzentrums eine eigene, kurze Grünphase erhalten. Aktuell gibt es außerdem an der rechten Seite in Richtung Milspe gesehen eine Parallelfahrbahn, damit die dortigen Wohnhäuser und Firmen angefahren werden können.