Ennepetal. Das Kohlenmonoxid, das zum Tod eines 48-Jährigen in Ennepetal geführt hat, kam aus der Heizung. Nun wird ermittelt, ob Fremdverschulden vorliegt.

Offenbar aus der Heizungsanlage ist das Kohlenmonoxid ausgetreten, das am Dienstag zur tödlichen Vergiftung eines 48-jährigen Mannes in einer Wohnung an der Harkortstraße geführt hat. Da ein Fremdverschulden nicht ausgeschlossen werden kann, übernahm die Staatsanwaltschaft Hagen mit der Kriminalpolizei Hagen die Ermittlungen.

Nachdem die Ursache für den Austritt des Kohlenmonoxids am Dienstagabend nicht mehr geklärt werden konnte, begingen Beamte Kriminalpolizei gemeinsam mit einem Sachverständigen für Heizung und Sanitär, dem Bezirksschornsteinfeger, des heimischen Energieversorgers AVU und der Feuerwehr am Mittwoch das Gebäude. Dabei stellten sie fest, dass das gefährliche Gas an einer Heizung in dem Haus ausgetreten war, in dem der Mann starb. Wie es genau dazu kommen konnte und ob ein Fremdverschulden, zum Beispiel durch unsachgemäßen Betrieb oder Manipulationen an der Heizungsanlage dazu beigetragen hat, müssen nun die weiteren Ermittlungen klären.

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Der 48-Jährige war am späten Dienstagnachmittag von einem Verwandten leblos in seiner Erdgeschosswohnung im Mehrfamilienhaus an der Harkortstraße aufgefunden worden. Der herbeigerufene Rettungsdienst konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Die Besatzung des Rettungswagens war mit Kohlenmonoxidmeldern ausgestattet, die noch während des Einsatzes auslösten (wir berichteten). „Diese CO-Warner dienen dem Eigenschutz der Rettungsdienstkräfte“, erklärte Einsatzleiter Jörg Dörner von der Feuerwehr Ennepetal auf Nachfrage dieser Redaktion. „Sie schlagen relativ früh an, die Warnschwellen liegen bei 30 und 60 ppm (Parts per Million = Teilchen pro Million, d. Red.).“ Die späteren Messungen der sofort verständigten Feuerwehr ergaben einen Höchstwert von 1700 ppm, der im Kellerbereich festgestellt wurde. „Das ist ein extrem hoher Wert“, so Dörner.

Im ganzen Haus CO gemessen

Fünf Trupps der Feuerwehr waren mit Atemschutz durch das Gebäude an der Harkortstraße sowie die beiden Nachbarhäuser an der Voerder Straße gestreift und hatten in allen Räumen Messungen vorgenommen. Überall sei CO festgestellt worden, so Dörner. Fünf Personen wurden aus dem Haus Harkortstraße gerettet. Aufgrund der verschachtelten Struktur wurden auch die Nachbarhäuser evakuiert. Die insgesamt 45 Personen wurden zunächst in einem VER-Bus untergebracht und kamen später privat unter. Eines der evakuierten Häuser an der Voerder Straße konnte am Abend wieder freigegeben werden.

Insgesamt waren 47 Kräfte der Hauptwache, des Löschzugs Milspe-Altenvoerde sowie der Löschgruppen, Voerde, Rüggeberg und Külchen im Einsatz. Hinzu kamen zahlreiche Rettungsdienstkräfte inklusive dem Leitenden Notarzt und dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst sowie Einsatzkräfte der Kreisfeuerwehrzentrale, der Polizei und ein Notfallseelsorger.